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16. Juni 2007 - 7. Juli 2007


16. Tag - Fahrt nach Victoria - Vancouver Island

Wir schliefen hervorragend im riesigen King-Size-Bett, doch gegen 7:00 Uhr war die Nacht schon vorbei. Unser Frühstück nahmen wir mit auf den Weg, es hätte sowieso "nur" self-service-Frühstück gegeben, in der Küche war alles vorhanden und die Gäste konnten sich bedienen. Auch sehr praktisch, wobei wir aber Frühstück in Gesellschaft anderer Reisender doch bevorzugen.

Unterwegs hatten wir noch einmal, und leider auch das letzte Mal, das große Glück, eine Schwarzbärin mit zwei Jungen zu sehen. Die Jungen waren noch sehr winzig. Einer steckte neugierig seine Nase in die Luft und tauchte dabei aus dem hohen Gras hervor. Echt niedlich, wobei ich den dreien beim Wandern lieber nicht begegnet wäre.

Ein paar Minuten später hielten wir an einem Picknickplatz an und frühstückten. Komischerweise war das hier der erste und einigste Ricknickplatz, der keine Bären-Müllcontainer hatte. Und es raschelte doch da hinten im Gebüsch, ich habe es genau gehört. Naja, wir ließen uns gar nicht sooo lange Zeit :-)

Jedenfalls wollten wir uns auf dem Weg nach Victoria noch zwei von drei Must-Sees ansehen. Das erste hieß MacMillan Provincial Park. Er liegt am Cameron Lake und die Parkplätze direkt links und rechts an der Straße sind nicht zu verfehlen.

Gleich von hier aus starteten wir einen der kleinen Pfade in die Wälder durch den Cathedral Grove. Was für ein Anblick, die Douglastannen sind teilweise schon 800 Jahre alt und bis zu 75 Meter hoch. Hier wurde der Wald in seinem ursprünglichen Zustand belassen, auch nachdem 1997 bei einem Neujahrssturm einige der Baumriesen umstürzten.

Der zweite Halt galt dem Little Qualicum Falls Provincial Park, der ebenfalls am Cameron Lake liegt. Wir schlenderten den Weg hinab durch den Wald zu dem Canyon des Little Qualicum River. Wir hatten uns allerdings die Fälle imposanter vorgestellt. Nachdem, was wir bisher gesehen haben, waren diese hier wirklich winzig.

Wir sind am Highway angekommen und konnten ihn nun durchfahren bis Victoria, der Hauptstadt British Columbias. Wir waren sehr gespannt, was uns hier erwartet.

Doch zuerst mussten wir unsere nächste Unterkunft finden, ein B&B nördlich der Stadt in einer kleinen Nebenstraße, inmitten grüner Wiesen und umringt von Hecken und Pflanzen. Wir mussten zweimal läuten, bevor ein älterer Mann die Tür öffnete und meinte, es würde nun schon eine Weile dauern, vom anderen Ende des Hauses bis an die Tür zu kommen. Ups, so groß sah das Haus von außen gar nicht aus. Wir wurden hereingebeten und ab hier war alles anders.

Angefangen von den Wandbildern, den Einrichtungsgegenständen, der Stimmung bis hin zum very british Gastgeber und seinem komischen englischen Humor. Damit konnte ich nicht viel anfangen und ich fühlte mich etwas unwohl. Das Zimmer war toll, davon waren wir begeistert.

Ok, und nun ab in die Stadt. Wir fanden relativ schnell einen öffentlichen Parkplatz in der Pandora Ave. und erkundschafteten von dort aus die Stadt zu Fuß.

Aber irgendwie war's komisch und ungewohnt. Zuerst zwei Wochen Natur pur und die Ruhe genossen und dann plötzlich Großstadt. Das passte nicht und alles kam uns fremd vor. Wir standen da wie die ersten Menschen und wusste gar nichts mit uns anzufangen. Ja, Victoria ist groß, wir könnten einfach drauf los laufen. Das taten wir auch, ohne genau zu wissen, wohin.

Erstmal in Richtung Hafen, das ist nie verkehrt. Die Autos donnerten an uns vorbei, es war laut hier. Eigentlich sind wir ja auch Stadtmenschen, aber nach den letzten zwei Wochen hat sich das scheinbar geändert.

Wir liefen die Government Street in Richtung Süden, kamen am Visitor Information Centre heraus und gleichzeitig am wunderschönen Inner Harbour. Ein sehr guter Ausgangspunkt, um die Innenstadt zu erkundschaften (Foto rechts).

Gleich gegenüber dem Hafen steht das imposante The Fairmont Empress, ein Nobelhotel aus dem Jahre 1908. Es zog unsere Blicke magisch an, ist ja auch kein Wunder.

An der Südseite des Hafens hat das Parlamentsgebäude mit einer vergoldeten George Vancouver Statue auf dem Dach und einem wunderschönen Vorgarten seinen Platz gefunden.

Wir überquerten die Belleville Street und guckten uns das Parlament genauer an. Führungen werden hier kostenlos angeboten, doch die wollen wir uns für morgen aufheben.

So ging’s weiter zum Royal British Columbia Museum, in dem der Besucher Natur- und Kulturgeschichte der Provinz sowie eine der besten Totempfahlpräsentationen in BC betrachten kann. Minimaler Zeitbedarf sind 3 Stunden. Schade, denn wir wollten noch mehr von der Stadt sehen als den ganzen Nachmittag im Museum zu verbringen.

Gleich neben dem Museum liegt der Thunderbird Park mit seinem 1852 erbauten Helmcken House, das älteste Gebäude der Provinz (Foto links).

Den Weg zurück, vorbei am The Empress, die Government Street nach Norden und die View Street nach Westen und schon, eine halbe Stunde später, standen wir auf dem Bastion Square. So langsam haben wir uns an Stadt gewöhnt und fanden wieder Gefallen daran. Auf dem Bastion Square fand heute ein „Festival of the arts“ statt.

Die Wharf Street entlang liefen wir zurück zum Visitor Information Centre, suchten den Weg zur Douglas Street und folgten ihr nach Süden. Schaufensterbummel und Sparziergang durch den Beacon Hill Park verschönerten die Kilometer bis zu dessen Südwestende, denn da wollten wir hin. Hier steht der Kilometerstein „0“ des Trans Canada Highways (Foto rechts).

Wir liefen die Dallas Road nach Westen, entlang dem Ufer, bogen in eine Nebenstraße ein und kamen nach zwei Stunden am Hafen wieder heraus.

Den restlichen Abend verweilten wir am Hafen, tranken Kaffee und aßen Sandwichs, bummelten umher, guckten den Künstlern und Artisten an der Hafenpromenade zu. Schöne Portraits wurden gezeichnet und von überallher erklang Musik.

Gegen 21:00 Uhr, als es langsam finster wurde, erhellten ca. 3300 Glühbirnen plötzlich das Parlamentsgebäude und gleichzeitig tauchte der komplette Hafen in dunkelgelbes Licht. Das sah sooo wunderschön und kitschig aus (Foto links). Ich machte unzählige Fotos und kam gar nicht mehr davon los.

Die Zeit verging viel zu schnell, es ist mittlerweile 22:30 Uhr geworden und irgendwann mussten wir dann doch zurück ins British-B&B.

weiter zum 17. Tag

Fotoalbum Victoria

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Von Calgary in den Banff N.P.

Banff N.P., Lake Louise

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