Kanada |
1. Tag - Calgary |
Endlich! Es ist wieder soweit! Die Reise, auf die wir uns seit 1 ½ Jahren freuen, hat begonnen. Wir sitzen im Flugzeug der Air Canada und fliegen seit bereits vier Stunden unserem Traumland entgegen. Es geht in den wilden Westen, nach Alberta und British Columbia. Gleichzeitig unsere längste und weiteste Reise bisher, wir sind sehr gespannt und neugierig, was uns diesmal alles erwartet. Um 14:35 Uhr Ortszeit landeten wir in Toronto, der Weiterflug war für 16:00 Uhr vorgesehen, doch dazwischen lagen Passkontrollen, Gepäck abholen, Zoll, neu einchecken, Gepäck wieder aufgeben, Sicherheitskontrollen und den Weg zum Gate finden. |
Doch am Gepäckband warteten wir fast eine Dreiviertelstunde auf unsere vier Koffer, die Schlangen an den Passkontrollen und Check-in waren endlos, das dortige Gepäckband außerdem kaputt. Da wir das natürlich nicht schafften, wurden wir schließlich auf den 17:00 Uhr-Flieger umgebucht, auf Kosten der Airline. Die Hetzerei ging weiter bei den Sicherheitskontrollen, Schuhe ausziehen, Gürtel raus, Handgepäck untersucht, gerade so, dass wir pünktlich zum Boarding am Gate ankamen. 4 Stunden dauerte der Weiterflug nach Calgary, mit Video on Demand war die Bordunterhaltung aber echt nett. Endlich, 19:00 Uhr Ortszeit setzten wir in Calgary auf und nach einer längeren Taxifahrt kamen wir in unserem ersten B&B an, in einem Nobelviertel weit außerhalb Downtowns, mit großen Häusern und mehreren Autos im Vorpark. Hmm, das kommt uns bekannt vor :-) Eine fast 21-stündige Anreise liegt hinter uns und wir freuen uns auf ein gemütliches Bett. Unsere Gastgeberin Pat empfing uns total herzlich, so wie wir es von den Kanadiern kannten. Nach einer sehr netten Unterhaltung mit Pat fielen wir gegen 21:00 Uhr ins Bett. Um 4:00 Uhr war die Nacht vorbei. Um 9:00 Uhr sollte es erst Frühstück geben. Mist, noch fünf Stunden! Wir waren gespannt, aus unserem letzten Kanada-Urlaub waren wir Pancakes und French Toast mit Ahorn-Sirup gewöhnt. Das sollte auch diesmal nicht anders sein. Es gab leckere und vor allem dicke French Toast, dazu süßes Gepäck, Cereals, Obst, Kaffee oder Tee. Die Unterhaltung mit Pat war sehr schön, wir redeten viel, später kam ihr Mann Bruce hinzu und wir saßen bis kurz nach 10:00 Uhr am Frühstückstisch. Nun wollten wir aber los, Calgary Downtown wartet! Leider hatten wir an unserem ersten Tag kein Glück mit dem Wetter. Es regnete und war höchstens 10°C warm. Dafür aber fuhr uns Bruce mit seinem Auto zur nächsten Haltestelle für den Zug ins Zentrum. Normalerweise fahren Busse, aber nicht sonntags. |
Höchstens 10 Minuten dauerte die Fahrt zur Centre Street. Wie der Name schon sagt, sind wir direkt im Zentrum angekommen. Trotz Regen strahlte ich übers ganze Gesicht, weil ich mich einfach nur freute, endlich wieder in Kanada zu sein. Ein wunderbares Gefühl! Wir stiegen am Calgary Convention Centre aus und los ging die Stadttour. Ein bestimmtes Ziel hatten wir nicht, also schlenderten wir einfach der Nase nach. Calgarys Großraum zählt 970.000 Einwohner und die Olympischen Winterspiele 1988 brachten einen extremen Bauboom. Das sahen wir besonders deutlich am Hochhäuser geprägten Stadtbild, auch wenn Downtown nicht recht groß ist. |
Unser erste Weg führte uns direkt zum Calgary Tower, aber die Hochfahrt sparten wir uns für den Nachmittag auf. Wir wählten den Tower als Ausgangpunkt. Zum Convention Centre und das darin enthaltene Glenbow Museum führte ein Elevated Walkway. Das ist eine tolle Erfindung, 15 Fuß hohe Fußgängerwege, zu erkennen als verglaste oder offene Straßenbrücken, die einen Großteil der Hochhäuser miteinander verbinden. Ein Wegesystem, das sich ganz besonders dann als praktisch erweist, wenn man bei Regen trotzdem die Stadt ablaufen möchte :-) Den Besuch im Glenbow Museum sparten wir uns, denn der Eintrittspreis haute uns doch glatt vom Hocker, auch wenn die Ausstellung die Beste sein soll, die es in Kanada hinsichtlich Indianer- und Inuitkultur gibt. Naja, sooo sehr interessierte mich das dann nicht …….. noch nicht! Das sollte sich im Laufe der Reise ändern. Als wir aus der Tür des Centres zur Stephen Avenue traten, kamen wir uns ganz schön verloren vor. Hmm, wo sind wir hier? Alles ist so verwirrend für uns. Normalerweise finde ich recht schnell die Orientierung in einer Stadt, aber hier in Calgary dauerte das ein bisschen länger. |
Wir gingen nach links, die Fußgängerzone (Foto links) in Richtung Westen. Eine richtig hübsche Straße mit vielen Blumen, (leider nassen) Bänken, schönen Laternen und kleinen Backsteinhäusern, im Hintergrund die Glastürme (Foto links). Das hat uns so gut gefallen, dass wir im Laufe des Tages die Straße gleich mehrmals abgelaufen sind. Irgendwann kamen wir am Eaton Centre an und da es sowieso schon wieder angefangen hat zu regnen, konnten wir uns ja auch irgendwo innen aufhalten. Also rein mit uns. |
Das Kaufhaus kann von der Größe zwar nicht mit dem in Toronto mithalten, aber dennoch hat es etwas ganz Besonders zu bieten. Im 4. Stock nämlich befinden sich die Devonian Gardens, eine Art botanischer Garten (Foto rechts). Herrlich angelegte Blumenbeete, zum Teil mit tropischen Pflanzen, Wasserbasins, Sitzecken und Tierfiguren nehmen eine Fläche von ungefähr einem Hektar ein. In den Elevated Walkways bummelten wir durch Downtown, quer durch die Straßen bis wir bald erneut die Orientierung verloren. Teilweise waren die Wege gesperrt und wir verirrten uns in die hintersten Ecken, bis wir an der Centre Street heraus kamen und sozusagen direkt vor dem Calgary Tower standen. Wie ich schon erwähnte, Downtown ist wirklich klein. |
Na wenn wir schon hier sind, können wir auch hochfahren. Wir würden sowieso immer wieder am Tower herauskommen. Also kauften wir uns ein Ticket und düsten mit dem Fahrstuhl zur Observation Terrace in 160 Metern Höhe, nicht ganz halb so hoch wie das Observation Deck des CN-Towers. Die Aussicht über klein Downtown war sehr schön und die Hochfahrt hat sich gelohnt (Foto links). Bei gutem Wetter kann man sogar die schneebedeckten Gipfel der Rocky Mountains sehen. Aber naja…. |
Zurück auf festem Boden wählten wir an der Fußgängerzone diesmal den Weg in Richtung Osten und standen nach wenigen Minuten auf dem Olympic Plaza, ein Platz, der optisch sehr viel zu bieten hat. Wasserspiele, Figuren, der Blick auf das alte Backstein-Rathaus und direkt nebenan die neue City Hall, die anglikanische Cathedral Church of the Redeemer, alles umrahmt von Glasfassaden und der Tower im Hintergrund. |
Wir folgten der Centre Street stadtauswärts und passierten dabei das … nun ja … winzige China Tow. Wir überquerten den Bow River und entdeckten auf der anderen Seite provisorische Holzstufen hinauf auf ein Hügelchen. Eine geniale Aussicht auf die Skyline bot sich uns. Zu unserem Glück hatte es schon längst aufgehört zu regnen und der Himmel wurde heller. Wir hatten also eine wunderbare Sicht (Foto rechts). Für das Abendessen fanden wir das Restaurant Milestone in der Fußgängerzone und siehe da, während wir so schön aßen und erzählten, guckte doch tatsächlich die Sonne hervor. Das wollten wir natürlich nutzen und drehten nochmals eine ausgedehnte Runde. |
Jetzt kannten wir aber wirklich fast jeden Winkel der Stadt und mittlerweile ist auch schon 21:00 Uhr geworden. Der Weg zur Unterkunft war dagegen sehr beschwerlich. Zuerst ging es mit der Tram zurück zur Haltestelle Bonavista. Dort angekommen, verpassten wir um ungefähr 10 Sekunden den Bus zur Unterkunft. Tja, eine Stunde warten auf den nächsten Bus war nun angesagt, obwohl die Unterkunft nur ca. 5 Minuten von hier entfernt war. Leider hatten wir uns den Weg von heute Morgen nicht gemerkt… 23:00 Uhr lagen wir endlich im Bett und ein langer erster Tag in Kanada ging zu Ende. |
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