Kanada |
12. Tag - Inside Passage von Prince Rupert nach Port Hardy |
4:50 Uhr. Aufstehen! Schnell zurecht gemacht und los, denn wir mussten bereits 5:30 Uhr an der Fähre einchecken. Heute soll es durch die Inselwelt von British Columbia zum "Nordkap" Vancouver Islands gehen. Wir sind schon sehr gespannt und aufgeregt. Das Einchecken auf die BC-Ferry verlief problemlos, einfach nur die Bestätigungsnummer zeigen und fertig. Danach sollten wir uns einordnen und ca. eine Stunde warten, bis die Autos an Bord durften. Die Zeit vertrieben wir uns mit Kaffee trinken und Muffins essen, was es am Terminal zu kaufen gab. Irgendwie ein einseitiges Frühstück jeden Tag, aber trotzdem soooo lecker! Dann endlich ging's los, die 15-stündige Fahrt durch die Inside Passage von Prince Rupert nach Port Hardy. |
Die Fähre ist vierstöckig. Das untere Deck für die Autos, im zweiten befanden sich Innen- und Außenkabinen, im dritten Lounge (Foto rechts) und Restaurant und im vierten das Sonnendeck, welches nochmals in zwei Etagen aufgeteilt war. Insgesamt hätten 600 Passagiere inkl. Crewmitglieder und über 130 Fahrzeuge Platz auf der M/V Northern Adventure. Zum Glück waren es heute nicht einmal die Hälfte. Da ich uns eine Außenkabine dazureserviert habe, konnten wir gleich unseren Rucksack dorthin verstauen. Eine kleine Kabine mit winzigem Bad erwartete uns. Aber eigentlich waren wir viel öfter an Deck um die vorbeiziehende Landschaft zu genießen. |
Drei Mahlzeiten wurden serviert, Frühstück, Mittag- und Abendessen. Die Preise waren gut, sie hätten auch teurer sein können, denn die Passagiere müssen ja kaufen, können ja schlecht hungern. Zusätzlich wurden zu jeder Zeit Sandwichs, Süßigkeiten, Salate, Kuchen, Kaffee, Tee usw. angeboten. |
Wir machten es uns meistens mit Kaffee auf dem hinteren Deck in der ersten Sitzreihe gemütlich und blickten auf den Ozean, die Berge, die Fjorde, die kleinen Leuchttürme, eine verlassene Siedlung, eine kleine Stadt, Wasserfälle und viele Inselchen. In den Bergen hing dichter Nebel, hier in der Wetterküche vor der kanadischen Westküste (Foto links). Leichter Regen und warmer Sonnenschein wechselten sich ab. Häufig begleiten Orcas und Delfine die Schiffe, wir hielten Ausschau, sahen aber leider nichts. |
Nach den ersten 4 Stunden durchfuhren wir den Grenville Channel, der wegen seiner 450 Meter bis 1050 Meter hohen Berge zur spektakulärsten Passage der gesamten Strecke zählt (Foto rechts). Entlang dieses 70 Kilometer langen Kanals können Elche und Bären beobachtet werden, die im Wasser baden. Aber auch hier hatten wir leider kein Glück. Eine Stunde später passierten wir Butedale, ein kleines Fischer-, Bergbau- und Holzfällergebiet auf Princess Royal Island, welches 1918 gegründet wurde. |
Eine halbe Stunde später erreichten wir die Swanson Bay. Alles was wir hier sehen konnten, waren zerstörte Schornsteine und Ruinen. 1909 wurde dieser Ort gegründet und 1918 wieder verlassen. Nach weiteren zwei Stunden sahen wir auf der linken Seite Boat Bluff, die landschaftlich reizvollsten Leuchttürme entlang der Inside Passage. Sie wurden 1907 etabliert und stehen am südlichen Ende von Sarah Island. Das weiße Licht in ungefähr 20 Meilen sichtbar. |
Zweieinhalb Stunden nach Boat Bluff erreichten wir die kleine Insel Bella Bella. Hier wird Fischerei und Holzfällerei betrieben, es gibt ein Krankenhaus, Schulen, ein kulturelles Zentrum sowie eine der größten „First Nations communities“ an der Küste. BC-Ferries befördert seit 1977 Gäste und Einwohner hierher. Nochmals eineinhalb Stunden später tauchte Namu auf. Namu ist ein „Frist-Nations’s“-Wort, was „Wirbelwind“ bedeutet, denn während der Herbstmonate pfeifen Winde, die „willy-waws“, aus Anchorage (Alaska) über die Berge durch die Bucht. |
Die nächsten dreieinhalb Stunden nach Port Hardy verliefen ruhig, die Berge waren weg, winzige Inselchen zogen vorüber. Kurz vor unserem Ziel tauchten sogar in der Ferne vor dem Sonnenuntergang und den düsteren Wolken Wale und Delphine auf. Leider sahen wir nur die Rücken. Die Stimmung am Abend war großartig. Der Sonnenuntergang über dem offenen Pazifik (Foto links), die Wale im Hintergrund, die Ruhe aufgrund der wenigen Passagiere ... eine tolle Fahrt! |
Pünktlich 22:30 Uhr legten wir in Port Hardy an. Bis wir mit dem Auto draußen waren, dauerte es noch eine Weile und zum Glück war das Motel gut ausgeschildert, denn unser Navigationssystem hat auf Vancouver Island total die Kontrolle verloren. Angekommen im Motel waren wir wieder begeistert. Sehr hübsch, sauber, aber leider kein Frühstück. Aber egal, wir waren viel zu müde, um darüber nachzudenken. |
Fotoalbum Inside Passage |