Namibia |
3. Tag - Fahrt zum Etosha N.P., Safari |
Heute krochen wir bei Sonnenaufgang aus unseren Schlafsäcken, bereiteten ein kleines Frühstück vor mit Semmeln, Marmelade, Müsli, Tee und Kaffee, packten das Zelt zusammen, luden alles ins Auto ein und düsten davon in Richtung Norden. Ziel war der Etosha Nationalpark, einer der größten Wildreservate Afrikas. Wir nahmen die Pad nach Grootfontein, denn von dort aus führt eine Piste zum Hoba-Meteoriten, den wir uns ansehen wollten. Nach Zahlung einer geringen Gebühr durften wir den Brocken aus dem Weltall besichtigen. Er ist der größte Meteorit der Welt und soll ca. 80000 Jahre vor unserer Zeit eingeschlagen sein. Fasziniert bestaunten wir ihn bevor es weiter ging. |
Nun aber stieg meine Aufregung und machte sich mit zappeln, kichern und hin- und herruschten auf dem Sitz bemerkbar. Noch ca. eine Stunde Fahrt auf einer Teerstraße und wir erreichten endlich das von Lindequist Gate, dem östlichen Eingang in den 20000 Quadratkilometer großen Park. Hier mussten wir an einer Schranke halten, ins Häuschen gehen und ein Permit ausfüllen. Meine Blicke schweiften immer wieder durch die Fensterscheibe in den Park, ob sich vielleicht schon ein Tierchen bereit gemacht hat. Natürlich völliger Blödsinn, denn so nah an das Gate kommen die Tiere nun auch wieder nicht. Endlich, wir durften passieren. |
Auf der kurzen Fahrt vom Gate zum Namutoni Restcamp hielten wir die Augen offen und siehe da, frisch gestriegelt und geschniegelt stand das erste Zebra am Straßenrand (Foto rechts). Juhuuuu! Wir sind in Afrika! Von den Zebras sollten wir aber im Laufe der nächsten Tage noch genügend sehen. Gleich ein paar Meter weiter entdeckten wir die niedlichen Springböcke und kurze Zeit später kamen wir in Namutoni an. |
Am Empfang checkten wir ein und wurden mit freundlichem Lächeln auf den Gesicherten und mit einem Drink begrüßt. Wir freuten uns, hier zu sein und stießen an auf eine wundervolle Zeit mit den Tieren. Nachdem es ja erst Nachmittag war und das Tor in Namutoni erst 18:00 Uhr schließen würde, hatten wir noch genügend Zeit, eine erste kleine Safari-Entdeckertour zu machen und entschieden uns für die Fisher's Pan-Runde. |
Fisher's Pan ist ein Ausläufer der Etosha-Pfanne, somit eine zweite Salzton-Senke, die besonders bei Vögel beliebt ist. Die vermutete Flamingowolke sahen wir allerdings nicht. Dafür noch mehr Zebras und Springböcke. Ein Gnu suchte Schatten unter einem Baum und der Dung auf der Piste ließ zu erkennen, dass sich hier noch etwas Größeren aufhielt. Ich hätte sie doch glatt übersehen, wenn mich Basti nicht so aufgeregt darauf hingewiesen hätte. Zwei Elefanten standen ca. 50 Meter von der Piste entfernt im Gras (Foto links). Was für ein Anblick! Was für ein irres Gefühl! Immerhin sind die Elefanten Namibias mit einer Schulterhöhe von bis zu vier Metern die größten in ganz Afrika. |
Der Pad langsam folgend entdeckten wir weiter hinten zwei weitere Elefanten unter Palmen, was zwar außergewöhnlich aussah, aber ein schönes Bild abgab. |
Ganz besonders Ausschau hielten wir allerdings nach Giraffen, denn die wollte ich schon mein ganzes Leben lang einmal life in Afrika sehen. Und da waren sie auch schon, ein stolzes Giraffen-Pärchen, das uns neugierig über die Mopanebäume hinweg ansah (Foto rechts). Wie wunderschön und einzigartig! Auf so einen Moment habe ich schon immer gewartet und jetzt stehen sie ein paar Meter von unserem Auto entfernt und gucken uns an. Ich konnte das irgendwie noch gar nicht richtig glauben, was ich hier sah. Ich war überwältigt. Und glücklich. Jetzt hätte es keinen schöneren Moment für mich mehr geben können. |
Wir fuhren nach langer Zeit langsam weiter und konnten aus der Entfernung noch mehr Giraffen sehen. Der weißen Piste folgend, fuhren wir durch das Nichts, vorbei an Baumsteppe und der Fisher's Pan. Bald erblickten wir die ersten Oryxantilopen mit ihren spitzen Hörnern (Foto links) und vier Straußenweibchen, die in der Abendsonne über die Weite stolzierten. Der erste Abend im Park ist angebrochen und wir mussten zurück zum Gate. Nach 18:00 Uhr dürfen sich keine Touristen mehr außerhalb des Restcamps aufhalten. |
Wir suchten uns einen Stellplatz, bauten Zelt, Tisch und Stühle auf, machten ein schnelles provisorisches Abendessen um später durch die Anlage zu spazierten (Foto rechts) und das beleuchtete Wasserloch aufzusuchen, an dem sich die Gäste die ganze Nacht über platzieren können um die Tiere zu beobachten. Die Sonne ging langsam unter und spiegelte sich herrlich im Wasser. Schon bald wurde es dunkel und ein Schakal tauchte langsam aus der Finsternis auf, genehmigte sich einen Schluck und verschwand so leise, still und heimlich wie er gekommen war. |
Aus der Entfernung heulten plötzlich seine Artgenossen los und bescherten uns klangvolle Minuten. Die nächtlichen Tiergeräusche sind einfach fantastisch, so beängstigend und unheimlich. Die Schakale trieben sich zudem nicht nur in der Wildnis herum, sondern auch auf dem Restcamp. Anfassen verboten, sie verbreiten ansteckende Krankheiten und Schädlinge! Beim Abendessen störten sie uns dennoch nicht und ihre Anwesenheit störte auch mich keinesfalls. Nach diesem erlebnisreichen Tag und den ersten Tierbeobachtungen kuschelten wir uns zufrieden und müde in unsere Schlafsäcke. |
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