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Namibia
Rundreise durch das Sonnenland
3. September 2008 - 22. September 2008



11. Tag - Walvis Bay und Kuiseb Canyon

5:00 Uhr, aufstehen. Ohne Frühstück ging's kurz vor 6:00 Uhr los nach Walvis Bay. Zum Glück ist die Straße dorthin geteert und das Fahren war nicht ganz so anstrengend im Dunkeln.

Wir froren, die Nacht war eiskalt, das Auto hatte keine Heizung. Links zogen schwarze Dünen an uns vorbei, zugern wäre ich die Strecke heute im Hellen gefahren. Aber nein....

Nach einer Stunde erreichten wir die Werkstatt, wo man uns bereits erwartete. Na wenigstens war hier mal jemand pünktlich. Die Reparatur sollte eine Stunde dauern und in der Zwischenzeit suchten wir uns, zum Sonntag wohlgemerkt, eine Möglichkeit zum Frühstücken.

Wir liefen die Straße ein paar Mal auf und ab, wurden skeptisch beobachtet von Einheimischen und fanden schließlich eine Tankstelle mit Bistro und bestellten Käsesandwich mit Kaffee. Ich habe noch nie ein Käsesendwich zum Frühstück gegessen. Aber besser als gar nichts. Ein komischer Anblick musste das gewesen sein, zwei Touristen mit Hüte suchen sich Sonntagmorgen 7:30 Uhr ein Frühstück an einer Tankstelle. Womöglich war das Erscheinen dem Besitzer zu komisch und fragte uns gleich aus. Nachdem wir die Story über unser Auto erzählten und dass es gerade zur Reparatur ist, war alles klar und wir wurden angelächelt.

Gleich danach kehrten wir zurück zur Werkstatt und der Meister erklärte in einem guten Englisch, dass der 4x4-Antrieb schon länger kaputt ist und wir das auf keinen Fall gewesen sein können mit unserer Strandaktion. Wir müssten uns trotzdem noch eine halbe Stunde gedulden. Grummel.

Dann eben einer zweiter Spaziergang. Wir durchliefen ein paar Straßen und Gassen des Ortes, der uns nicht besonders gut gefiel. Das schönste war wohl eine Straße mit Palmen in schön angelegten Steinen, die ein Muster ergeben (Foto rechts).

Nach Rückkehr zur Werkstatt mussten wir weitere 30 Minuten warten, durften bei den Arbeiten zusehen und uns im Büro des Meisters seine Fotos angucken. Plötzlich konnte er deutsch, und das gar nicht mal so schlecht.

Wir unterhielten uns noch eine Weile und ich ging noch schnell in den Supermarkt nebenan.

Eigentlich wollte ich nur Semmeln holen und wurde von einem Wildfremden angesprochen, ob unser Auto wieder repariert ist. Hää? Woher ... ich meine, von wem ... waren wir mit unseren Hüten wirklich so auffällig? Ich war erstmal sprachlos und musste lachen.

Um 9:00 Uhr konnte unsere Tour endlich weitergehen. Das nächste Ziel war Sesriem.

Dafür nahmen wir die C14 in Richtung Kuiseb Pass. Wir passierten den Vogelfederberg und nach etlichen Kilometern durch reizvolle Landschaft erreichten wir den Kuiseb Canyon sowie Henno Martin Shelter. Hierzu sei mein Buchtipp zu erwähnen "Wenn es Krieg gibt, gehen wir in die Wüste", von Henno Martin. Hier am Kuiseb Canyon harrte der junge Geologe zusammen mit seinem Freund zweieinhalb Jahre aus, ganz alleine auf sich gestellt, wie die Raubtiere lebend. Die Landschaft faszinierte mich und an das Buch denkend stand ich da und überblickte die unfruchtbare Region, wo sich nur ganz besonders trockenheitsresistente Pflanzen halten können (Foto links).

Ich konnte mich einfach nicht sattsehen, wir fuhren nur langsam weiter und hielten an sämtlichen Aussichtspunkten an, unter anderem am Aruvlei mit Blick über die 15 Millionen Jahre alte Wüstenlandschaft.

Kurz vor dem Gaub Canyon erreichten wir den Breitenkreis bei 23,5° südliche Breite, den Tropic of Capricorn (Wendekreis des Steinbocks). Hach, ich fühlte mich gleich angesprochen :-) (Foto rechts).

Nach langer Fahrt entlang der C14 kamen wir in Solitaire an, ein "Ort" mit einer Tankstelle, einem Laden, einer Werkstatt und einer Lodge, sonst nichts. Dafür aber hübsch hergerichtet mit alten verrosteten Fahrzeugen aus den 50igern, aus denen Kakteen und Palmen wachsen.

Hier bogen wir in die C19 ab und kamen unserem Tagesziel immer näher. Die Aufregung stieg. Wir durchfuhren einen winzigen Teil des Namib-Naukluft Parks, links zogen die Naukluft-Berge an uns vorbei (Foto links).

Ursprünglich hatte ich hier ein paar Wanderungen geplant, doch nachdem ich im Reiseführer die kleinen Details las, dass man hier Leoparden und problematischen Pavianen begegnen kann sowie von Schlangen geradzu eingekreist wird, entschied ich mich schnell dagegen. Nee, also das muss nicht unbedingt sein.

Der Campground in Sesriem gefiel uns wieder sehr gut, außer der Overlander, der hätte gerne woanders sein können. Er machte Krach mit seiner lauten Musik und den partywütigen Touristen. Zum Glück stand er nicht direkt neben uns.

Wir gewannen erste Wüsteneindrücke, da das Camp auf sandigem Wüstenboden errichtet und von winzigen Dünen umrahmt ist.

Den Abend ließen wir gemütlich beim Abendessen und Lagerfeuer ausklingen und gingen zeitig zu Bett. Denn morgen hieß es ein zweites Mal, bereits um 5:00 Uhr aufzustehen.

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Fotoalbum Walvis Bay und Kuiseb Canyon