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Rundreise durch das nördliche Bergland
29. Oktober 2009 - 15. November 2009




15. Tag - Ha Long Bay

Ach was haben wir gut geschlafen, aber um 6:30 Uhr war die Nacht vorbei. Kurz nach 7:00 Uhr kam das Frühstück auf's Zimmer serviert, da es im Hotel leider kein Restaurant gibt. Pünktlich um 8:00 Uhr stand unser Shuttle-Service vor der Tür, der uns in langen vier Stunden an die Halong-Bucht brachte. Die Fahrt war mindestens genauso ungemütlich und uninteressant wie die Zugfahrt auf den Holzbänken.

Als wir endlich Halong-City erreichten, mussten wir nochmals ca. 20 Minuten in einem Restaurant warten, bis es endlich los ging. Basti hatte immer noch keine Ahnung, was ich nun vor hatte und wurde in mein kleines Geheimnis eingeweiht, als unser Guide kam, sich mit Tuc vorstellte und uns den Ablauf des heutigen und morgigen Tages erklärte.

Wir waren eine kleine gemischte Gruppe von sieben Personen, von Australien bis Frankreich, würden in wenigen Minuten die kleine Tschunke "Red Dragon I" der "Indochina Junk" besteigen, durch den abgelegenen und touristenlosen Teil der wunderschönen Halong-Bucht cruisen, in einer Delux-Kabine übernachten und zwischenzeitlich ein paar nette Aktivitäten betreiben.

Basti war begeistert und grinste über's ganze Gesicht :-) Und schon ging's los. Ein kleines Motorboot fuhr uns zur Tschunke, wo uns ein erfrischender Welcome-Drink gereicht wurde.

Danach bezogen wir die Zimmer und staunten nicht schlecht. Wir bekamen tatsächlich die größte und luxuriöste Kabine mit einem Doppel- und einem Einzelbett, einem großen Badezimmer, zwei breiten Fenstern und romantischer Beleuchtungseinrichtung (Foto rechts).

Die Tschunke setzte sich in Bewegung, nachdem sich die komplette Crew mit Applaus vorgestellt hatte. Echt nett. Tuc sprach gutes Englisch, erklärte uns den 7-Gänge-Lunch und ein paar Einzelheiten zur Tschunke sowie unserer Tour.

"Indochina Junk" ist einer der äußerst wenigen Touranbieter, der nicht in den überfüllten und "lauten" Teil der Halong-Bucht fährt, sondern in abgelegene, nicht weniger schöne, Gebiete, wo wir aber zusammen mit drei weiteren Indochina-Junk-Tschunken alleine sein werden. In anderen Teilen der Bucht können sich laut Tuc auch schon mal 100 Boote gleichzeitig an einem Fleck tummeln. Unsere Exklusivität hatte zwar auch seine Preis, den ich aber gerne dafür bezahlt.

Zum Glück hatte ich bei der Buchung angegeben, dass wir bedeide Vegetarier sind, denn es gab ausschließlich Sea-Food und das war noch nie unser Ding. Wir bekamen stattdessen Tofu und Seitan in sechs verschiedenen Variationen. Der Koch hat's echt drauf. Tofo, der die Konsistenz von Hühnchen und Fisch hatte, was bei Seitan nicht ganz so schwer hinzubekommen ist. Die anderen Gäste genossen Sea-Food in sechs verschiedenen Variationen, von Shrimps über Lobster bis Tintenfisch... dazu jeweils leckeres Gemüse, Reis, Salate, Früchte. Ein wahres Festessen.

Währenddessen erreichten wir eine der mehr als 2000 Inselchen mit winzigem Sandstrand. Hier lagen Kajaks für uns bereit. Ein Motorboot holte alle vom Schiff ab und fuhr uns an Land. Tuc erklärte fleißig, gab sich Mühe, bot sich an, Fotos zu machen und führte uns einen Berg hinauf, vorbei an einen herrlichen Aussichtspunkt mit direktem Blick auf die Tschunke (Foto links) und hinein in eine Höhle, die erst seit 8 Monaten für die Öffentlichkeit zugänglich ist. Leider habe ich den Namne vergessen, die klingen alle irgendwie gleich. Tuc erklärte uns die Höhle, von der Entstehungsgeschichte bis zur Legende.

Am Ende der Führung ging's zurück zum Strand, dort bekamen wir eine kurze Einweisung ins Kajakfahren und egal, ob wir es schon einmal gemacht haben oder nicht, ein Kajak pro Paar und los ging's.

Wie genial! Ja nicht wackeln, umdrehen oder herumalbern, das Ding könnte jeden Moment einfach umkippen. Für die Kameras bekamen wir wasserdichte Bags und zu oft wollte ich die sie da auch gar nicht herausholen.

Wir paddelten um die Felsen (Foto links), genossen die liebliche Ruhe, das Pfeifen eines Adlers, der seine Kreise über uns drehte und direkt vor unserer Nase einen Fisch aus dem Wasser griff. Einmalige Momente, bei denen die Zeit einfach stehenbleiben müsste.

So langsam hatten wir auch den Dreh mit dem Kajak raus, nahmen Kurs auf Tuc, der bereits ziemlich weit voraus fuhr und gerade hinter einem Felsen verschwand. Wir drehten noch gemütliche Runden, den Weg zurück würden wir schon irgendwie finden.

Wieder angekommen am Strand fuhr uns das Motorboot zurück zur Tschunke. Da hier gerade auch das Wawsser schön türkis schimmerte, lud uns Tuc ein, hineinzuspringen, gleich direkt von der Rampe des Boots aus. Na dann. Ich machte den Anfang, stellte mich auf die Rampe und sprang. Juhuuuu!

Das Wasser hatte Badewannentemperatur, sicherlich wärmer als die Luft heute. Die Sonne schien zum ersten Mal auf dieser Reise nicht. Basti folgte mit einem Sprung von der oberen Rampe, herrliche war es im Wasser.

Den restlichen Nachmittag verbrachten wir auf den Sonnenliegen an Deck und genossen die Ruhe. Die Crew richtete inzwischen die Tische für das Dinner an, verzierten diese hübsch mit Streublumen, netter Serviettenfalttechnik und Kerzen. Daraufhin rief Tuc zum Dinner auf, es gab 7 Gänge, diesmal nicht so viel Tofu, dafür aber andere süße und herzhafte Gaumenfreuden. Für die Sea-Food-Genießer gab es ganze Krabben, Muscheln und andere Fischsorten.

Zwischen den Gängen zauberte Ms. Fun, unsere Bedienung, kleine Meisterwerke auf den Beistelltisch, wie aus Obst und Gemüse geschnitzte Figuren, einen Adler aus Kürbis (Foto rechts), zwei Kraniche aus Apfel und Birne und eine Tschunke aus Kürbis. Wahsinn!

Eine tolle Atmosphäre herrschte, so unter freiem Himmel im Dunklen auf dem Wasser, umgeben von den Karstfelsen der Halong-Bucht.

Nach dem Essen zogen wir uns wieder auf die Sonnenliegen zurück, die anderen gingen in ihre Kabinen. Wir unterhielten uns noch sehr schön über diese Reise, stellten fest, dass sie unsere Erwartungen bei Weitem übertroffen hat und uns einfach nur glücklich machte :-)

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Fotoalbum Ha Long Bay