Wir schliefen aus, gingen gemütlich frühstücken und packten unsere Sachen zusammen. Heute soll es nach San Pedro de Atacama gehen, einem kleinen touristischen Örtchen mitten in der Wüste an der Grenze zu Bolivien.

Die Fahrt dauerte 4 ½ Stunden und irgendwann tauchten am Horizont weiße Vulkangipfel auf. Wir fuhren direkt darauf zu, es waren die Anden, die die natürliche Grenze zwischen Bolivien und Chile bilden. Wir fuhren einen Pass hinauf und einige Kilometer vor San Pedro wieder hinunter. Da San Pedro selbst auf ca. 2500 Metern Höhe liegt, muss der Pass bestimmt auf 3000 Metern liegen, da es ziemlich steil und weit bergab ging. Inmitten trockener und einfarbiger Wüstenlandschaft sieht San Pedro von oben aus wie eine herrlich grüne Oase, mitten in der grauen Wüste. Ein toller Anblick.

Bald tauchte rechts eine Bucht auf, in der wir anhielten und in ein Tal hinabschauten. Es war der äußerste Ausläufer des Valle de la Luna, des Mondtals. Wir freuten uns auf mehr, denn schon heute Abend wollten wir in dem Tal den Sonnenuntergang ansehen.

Nach wenigen Kilometern erreichten wir endlich den Wüstenort und da das Navi hier keine Straßen kennt, hatten wir keine Ahnung, wie wir jemals unser Hostal finden sollten. Ohne die Richtung zu wissen, kurvten wir einmal gezielt durch, hier und da abgebogen und schon standen wir davor. Wie einfach.

Vom Hostal waren wir sofort begeistert und uns empfing eine junge Dame, die sich als Deutsche herausstellte, die hier für drei Monate arbeitet. Sie erklärte uns alles und gab uns Maps für die Gegend mit.

Danach machten wir es uns zur Abwechslung mal etwas gemütlich, gingen im Ort ein bisschen spazieren, schrieben Karten und guckten uns die Maps an.

Am späten Nachmittag zogen wir wieder los, ins Valle de la Luna, um den Sonnenuntergang zu sehen. Das Tal kostet allerdings 2000,00 Chilenische Peso pro Person Eintritt, was man schnell übersehen kann, wenn man am kleinen Häuschen nicht anhält.

Dass es im Tal außer die Sonnenuntergangsdüne noch so viel zu sehen gibt, wusste ich allerdings nicht. Wir beschlossen, morgen wiederzukommen, da wir heute alles gar nicht mehr genau ansehen können.

Wir fuhren also direkt bis zur Düne, parkten das Auto rechts auf dem Parkplatz und folgten den Pfeilen hinauf. Oben angekommen, eröffnete sich ein sagenhafter Ausblick. Tagsüber, wenn das harte Licht auf das Valle fällt, soll es nicht so spektakulär wirken wie abends, wenn die Sonne tief steht und die Felsen und Sanddünen und oranges Licht taucht. Wir stiegen hinauf zum Mirador, bauten die Kamera auf und genossen die letzten Sonnenstrahlen mit Panoramablick auf den wunderschönen mit Schnee bedeckten Lincancabur (Foto rechts).

Wir blieben lange oben sitzen und nachdem die Sonne hinter den Felsen tauchte, kam ein Stern nach dem nächsten zum Vorschein. Erst, als wir vor lauter Dunkelheit den Weg nach unten nicht mehr richtig erkannten, liefen wir zurück zum Auto, wo wir in völliger Dunkelheit ankamen. Auf der Rückfahrt hinaus aus dem Mondtal blieben wir schließlich noch am Straßenrand stehen, es war ja keiner mehr da, lehnten uns ans Auto, ließen die Musik laufen und guckten hinauf zu einem gigantischen Sternenhimmel. Wir konnten die Milchstraße richtig gut erkennen, suchten das Kreuz des Südens und entdeckten Sternschnuppen. Einfach herrlich. Nach einer halben Stunde Faszination am Sternenhimmel fuhren wir zurück nach San Pedro.

Für ein gemütliches Abendessen brauchten wir nicht lange suchen. Ein Restaurant am nächsten säumen die engen Gassen und wir entschieden uns schließlich für eines, in dem wir draußen bei Musik um ein Lagerfeuer sitzen konnten.

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