Chile
Reise in das trockenste Gebiet der Erde - der Kleine Norden und die Atacama Wüste
18. März 2011 - 5. April 2011
4. Tag - P.N. Llanos de Challe, Fahrt nach Copiapó |
Am nächsten Morgen aßen wir uns bei einem ausgezeichneten Frühstück satt. Das wohl beste Frühstück auf unserer Reise. Danach packten wir alle Sachen zusammen und fanden schnell den Weg zur Routa 5, der wir nach Noden in Richtung Copiapó folgten. Die Straße schlängelte sich Bergketten hinauf und wieder hinunter, immer mit Vorsicht auf die wild heraumlaufenden Esel, die Straßen überqueren oder am Straßenrand stehen. Die Lkw veranstalteten Elefantenrennen, aber wir kamen ganz gut voran und konnten immer wieder überholen. 17 Kilometer nach Vallenar bogen wir nach links ab auf die C440 in Richtung Carrizal Bajo. Die Straße wurde zur gut befahrbaren Schotterpiste mit Wellblech, führte uns an der Mine Los Colorados und dem Ort Canto de Agua vorbei. Naja, "Ort" ist übertrieben. Viel zu spät bemerkten wir allerdings, dass sich unser Tank fast dem Ende zuneigte, die letzte Tankstelle war in Vallena. Aber was soll’s, wir werden schon ankommen. Nach 50 Kilometern erreichten wir den P.N. Lanos de Challe, hier wollten wir hin und auch ein bisschen wandern gehen bzw. die 4x4-Pisten fahren, über die ich auf einer Internetseite gelesen hatte. |
Wir passierten bald eine der beiden Parkverwaltungshütten, nur leider hatte diese geschlossen. Also fuhren wir weiter über die Hügellandschaft einige Kilometer hoch und runter und plötzlich blickten wir völlig unerwartet über eine Klippe hinunter auf den Pazifik. Nach rechts abgebogen erreichten wir Carrizal Bajo, in dem angeblich die Administration für den Park seinen Sitz haben soll. Doch hier fanden wir nichts weiter vor als alte Blechhütten, Autokarosserien, Hunde und sonst nichts. |
Wieder zurück zur “Hauptstraße” bogen wir nach rechts ab und fuhren die Küstenstraße hinunter in Richtung Huasco, ca. 40 Kilometer entfernt, wo es aber zumindest eine Tankstelle geben soll. Nach ein paar Kilometern tauchte links die zweite Parkverwaltungshütte auf und die hatte auch geöffnet. Wir durften das Auto parken und bekamen den Wanderweg gezeigt, ein gut angelegter Weg, der 2 ½ Kilometer durch die Küstendünen führt und mit Steinen eingerahmt ist (Foto rechts). |
Wir liefen keine 50 Meter schon entdeckte ich, wie da vorne zwei Tiere über den Weg huschten. Es waren zwei Rotfüchse, die eigentlich nur in der Dämmerung auf ihren Bäutezügen beobachtet werden können. Leider hatte ich mein Tele nicht parat und schon waren sie auch wieder verschwunden. Es dauerte nicht lange, da entdeckte ich noch ein Tier, ein Hase. Kaum zu glauben, wir sind nun also dort gelandet, wo sich Fuchs und Hase gute Nacht sagen :-) Auf der weiteren Wanderung entdeckten wir leider keine weiteren Tiere mehr, aber dafür blühende Kakteen und andere endemische Pflanzen. Wir folgten Schildern, auf denen wissenswertes über die Flora und Fauna geschrieben steht und die uns über Hügel und Felsen führten und nach 4 Kilometern kamen wir am Ausgangspunkt wieder an. |
Gleich gegenüber, auf der anderen Seite der Straße, liegt die Playa Blanca, ein von Muschelkalk weißgefärbter Strand. Wir liefen hinunter und konnten dort noch einige Vögel beobachtung, bevor wir die Küstenstraße weiter entlang nach Huasco fuhren. Plötzlich entdeckte Basti am Straßenrand ein Tier, es war ein Vicuña, eine kleinere Form des Lamas. Wir hielten an und sahen sogar noch drei weitere. Aber sie sind zu scheu und ließen einen großen Sicherheitsabstand, als dass ich sie schön hätte fotografieren können (Foto links). |
In Huasco überraschte uns eine grüne Oase, das Olivental. Wie ein Farbflash wirkte der Ort, sehr unwirklich, zumal wir bereits an den Ausläufern der Atacama-Wüste angelangt sind. Wir fanden schnell die einzige Tankstelle und weiter ging's nach Copiapó. In Copiapo begann die Hotelsuche, unser Navi hatte die Straße, aber keine Hausnummer gefunden. Wir bogen in eine schmuddelige Nebenstraße ab, in der angeblich das Hotel sein soll. Naja, ich weiß nicht. Die Straße wurde lebhafter, je weiter wir fuhren und schon stand das Hotel direkt neben uns an einer Kreuzung. Menschengedränge, ein Geschäft am nächsten, die Starkstromkabel hängen nur zwei Meter über den Köpfen, es herrscht Verkehr wie in Hanoi, einfach nur hektisch. Ich hegte den Gedanken, ein anderes Hotel zu suchen, außerdem gibt es hier keine Parkplätze. Aber die umliegenden Hotels, die im Reiseführer standen, sahen auch nicht besser aus, zumindest von außen. Also nehmen wir es doch, wir hatten schließlich auch reserviert. Parkplatz gefunden und rein ins Hotel. Das Innere ist eigentlich gar nicht so schlimm, das Äußere ja auch nicht, nur die Hektik in den engen Straßen verwirrte mich. Ein älterer Herr zeigte uns einen Hinterhof, in dem wir das Auto parken können, mit Englisch und Spanisch gemischt konnten wir uns mit dem freundlichen Hotelpersonal gut verständigen. Alles in allem waren wir mit dem Hotel am Ende doch zufrieden. |
Fotoalbum P.N. Llanos de Challe |