Chile
Reise in das trockenste Gebiet der Erde - der Kleine Norden und die Atacama Wüste
18. März 2011 - 5. April 2011
16. Tag - Reserva Nacional Pingüino de Humboldt |
Nach einer kurzen Nacht standen wir gegen 7:00 Uhr auf und fuhren ohne Frühstück los zur Reserva Nacional Pingüino de Humboldt. Wo kämen wir hin, wenn uns ein kaputtes Auto von unserem Vorhaben abhält? Es ist zwar ein ziemlicher Umweg, da wir heute eigentlich weiter nach Valpariso mussten, aber was soll's. In Punta Choros angekommen, fanden wir uns erstmal gr nicht zurecht, obwohl es nur ein winziges Fischerdorf mit Sandpisten ist. Wir folgten einem Auto ohne zu wissen, dass dieses zum kleine Fischerboothafen wollte und standen plötzlich genau dort, wo wir hinwollten. Sofort kam ein Herr zu uns, der uns die Tour für 80000 Chilenische Peso anbeiten wollte, pro Person versteht sich. Wir verstanden aufgrund schlechter Aussprache oder Deutung 8000 Chilenische Peso und willigten ein, bis wenig später ein englisch sprechender "Guide" kam und sagte, wir sollen auf weitere Gäste warten, denn je mehr Leute in einem Boot sitzen, umso günstiger würde die Fahrt werden. Danke für den Tipp. Wir warteten also über 1 Stunde. Alle Touristen, die kamen, hatten die Tour über Veranstalter gebucht und füllten ein Boot komplett aus, so dass wir nie mitfahren konnten. Wer also ohne gebuchte Tour herkommt, muss geduldig sein. Glücklicherweise waren wir am Vormittag da, wenn die meisten gebuchte Touren starten und nach ca. 1 1/2 Stunden kam schließlich ein Kleinbus mit Touristen, denen wir uns anschließen konnten. |
Wir bekamen Schwimmwesten, liefen an den Steg und sahen das Boot namens "Highlander el Inmortal", Highlander, der Unsterbliche. Na da kann ja nichts mehr schief gehen in dieser Nuss-Schale. Es ging los und ich war sehr gespannt. Hoffentlich hat sich der ganze Aufwand auch gelohnt. Wir schaukelten über hohe Wellen der Isla Choros entgegen. Nach ca. 15 Minuten stoppte das Boot plötzlich und der Fahrer zeigte mit dem Finger nach vorne. Delphine! Oooooh, das erste Mal sahen wir Delphine im Ozean! Gemeinsam tauchten fünf oder sechs von ihnen auf, wir fuhren langsam weiter und sie schwammen vor uns her (Foto rechts). Wunderschön! |
An der Insel angekommen, fuhren wir hinein in Buchten und Höhlen und konnten ein paar der hier lebenden Tiere beobachten, vor allem Seelöwen, Kormorane, Tölpel und kleinere Wasservögel. Die Vögel versteckten sich in den Höhlen oder nahmen ganze Felsen in Beschlag während sich die Seelöwen Kämpfe boten, dem Mittagessen hinterhertapsten oder faul herumlagen. |
Auf einem kleinen steinigen Strand konnten wir die ersten zwei Humboldt-Pinguine entdecken, die dem Reserva ihren Namen gaben. Gut getarnt auf weißen Felsen mussten wir ganz genau hinsehen. Wenig später erkannten wir in einer Bucht ca. 10 weitere und dort drüben faulenzten noch zwei auf einem Felsvorsprung. Echt süß (Foot links). Wir verweilten fast eine ganze Stunde an der Insel. Sie zu betreten ist verboten, deshalb fahren die Boote nur drum herum, aber trotzdem nah genug heran, um alle Tiere sehen zu können, ohne dass sie sich bedrängt fühlen. |
Danach ging es hinüber zur Isla Damas. Dort durften wir aussteigen und eine Stunde über die Insel spazieren, natürlich nur auf den dafür vorgesehenen Pfaden. Es gibt einen angelegten Wanderweg, der genau eine Stunde in Anspruch nimmt (Foto rechts). Wir wanderten aber zuerst einen Berg hinauf um die schöne Aussicht zu genießen. Leider hangen die Wolken hier an der Küste tief und der wärmste Tag war es auch nicht gerade. Trotzdem lohnte es sich, auf der Insel spazieren zu gehen, besonders zum schneeweisen Sandstrand, wo sich Kormorane und Möwen tummelten. |
Irgendwie verging leider die Zeit schneller als gedacht, denn schwups war die Stunde um und wir mussten die Beine in die Hand nehmen. Aber wir kamen rechtzeit am Bootssteg an, mussten sogar noch ein paar Minuten warten, bis wir ins Boot steigen konnten. Die Rückfahrt auf's Festland dauerte ca. 20 Minuten und leider bekamen wir keine Delphine mehr zu Gesicht. Wir freuten uns trotzdem sehr, denn der Aufwand, hierher zu kommen, hat sich wirklich gelohnt. Wir haben Delphine und Pinguine gesehen, schon allein deshalb war es die Mühe wert. Wir genossen die Zeit sehr und mit ihr die reichliche Flora und Fauna im gesamten Reserva. Erst gegen 15:30 Uhr saßen wir wieder im Auto und hatte noch eine fünfstündige Fahrt vor uns, aber das war nun auch egal. In Valpariso angekommen, war es leider vorbei mit der Ruhe der Natur. Die Großstadt hatte uns wieder, Lärm, Autos und Schmutz. Durch die vielen Straßen und Kreuzungen weigerte sich das Navi, uns zu guiden. Hier verfahren, dort umgedreht, Berg hoch, durch enge Gassen, Berg wieder runter. Unser gebuchtes B&B war alles andere als leicht zu finden. So hoch hinaus, wo es schließlich lag, muss man erstmal kommen. Wir parkten direkt vor dem Haus, aber vertrauenserweckend sah die Gegend ja nicht gerade aus. Nachdem wir eincheckten und das hübsche Zimmer bezogen, machten wir uns auf die Suche nach etwas Essbarem und fanden einen wirklich nette Szenebar direkt um die Ecke. Unser letzter Abend in Chile geht zu Ende und ein bisschen Traurigkeit machte sich bemerkbar. |
Fotoalbum R. N. Pingüino de Humboldt |