Das Frühstück im B&B war das beste auf der ganzen Reise und da sich unser Rückflug um 50 Minuten nach hinten verschoben hatte, konnten wir das Frühstück in aller Ruhe genießen.

Anschließend packten wir unsere Sachen zusammen und fuhren in 1 1/2 Stunden bequem zum Flughafen nach Santiago. Wir gaben das Auto zurück und stellten uns an einer Mega-Schlange zum Check-In an. Dort standen wir fast eine Dreiviertelstunde, das Boarding sollte bereits beginnen, als wir unser Gepäck abgaben. Schnell durch die Pass- und Sicherheitskontrollen und ab zum Gate.

Doch umsonst beeilt, wir durften erst eine halbe Stunde später einsteigen und eine weitere Stunde saßen wir im Flieger und konnten nicht starten. Die Durchsage, dass am rechten Triebwerk ein Schaden behoben werden musste, beruhigte mich nicht gerade und außerdem würden wir viel zu spät in Sao Paulo ankommen und unseren Flug nach Zürich verpassen.

Nachdem wir endlich abhoben, düsten wir mit einer Geschwindigkeit von knapp 1000 km/h über die Anden nach Sao Paulo. Dort angekommen, konnte ich beim Einparken links eine Lufthansa und rechts die Swiss sehen, die auf unseren Flieger gewartet haben. Schnell ausgestiegen, den eiligen Aufrufen für die Swiss gefolgt, Boardingpässe bekommen und als letzte Passagiere zugestiegen.

Durch uns hatten wir nun ca. 45 Minuten Verspätung und in Zürich würde es wieder knapp werden für den Anschlußflug nach München. Trotzdem an dieser Stelle ein Lob an die Swiss, dass sie wegen einer Hand voll verspäteter Passagiere extra gewartet hat.

Nun überfliegen wir gerade den Äquator und ich blicke zurück auf eine aufregende und wieder einmal abenteuerliche Reise durch ein absolut sehenswertes Land. Auch wenn uns nur wenig Zeit im Land blieb, haben wir daraus das Beste gemacht und dabei genau das gesehen, was wir sehen wollten, nämlich fantastische Lagunen in den schönsten Farben, hübsch geformte Vulkane, Tiere, die wir noch nie zu Gesicht bekamen und natürlich die trockenste Wüste der Welt. Wüsten haben für uns etwas faszinierendes, etwas bedrohliches und feindliches. Wahrscheinlich ist sie deshalb für uns auf eine magische Art anziehend. Überhaupt ist für uns alles im Norden Chiles unvergleichbar und somit ein Highlight auf unserer Erde.

Vor der Höhe hatte ich am Anfang Angst. Denn die Höhenkrankheit kann plötzlich eintreten und man kann vorher nie testen, ob und wie man die Höhe verträgt. Wir aßen Traubenzucker, namen literweise Wasser mit, hatten Kopfschmerztabletten und Kreislauftropfen dabei. Jenseits der 3600 Meter merkten wir nur ganz wenig davon, aber auf 4300 Metern glich das Laufen mehr einer anstrengenden Bergwanderung als einem normalen Spaziergang. Nach drei Metern erstmal pausieren und tief durchatmen, dabei immer schön Kraft aufwenden für das Kameraequipment. Aber wir haben es geschafft, ansonsten hätten wir so viele Naturschönheiten einfach verpasst und die Reise hätte sich nicht gelohnt.

Chile mit dem Rucksack zu bereisen hätte sicher auch seinen Charme, da die Überlandbusse gut und bequem sein sollen. Allerdings müsste man sich an jedem Ort Touren anschießen, um überall hinzukommen. Ein Mietauto ist zwar teurer, aber bei weitem bequemer und flexibler. Da leider auch die Inlandsflüge sowie Einwegmieten ziemlich teuer sind und wir dann trotzdem immer ein Auto brauchten, war für uns die beste Möglichkeit, eine Rundreise zu machen und dabei die Panamericana zweimal zu fahren. Aber da die Landschaft immer anders aussieht, je nach dem von wo aus man sie betrachtet, war es ok und uns kamen auf der Rückfahrt sogar die meisten Strecken und Landschaften unbekannt vor.

Mit dieser weiten Reise haben uns einen kleinen Traum erfüllt. Ich hatte ehrlich gesagt nicht gedacht, dass wir so schnell diesen Reisetraum leben durften und wir wussten schon bei der Heimreise, dass wir Chile noch einmal betreten werden, um den Süden zu erkundschaften.

Auf Wierdersehen Chile!