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Kanada
3723 Kilometer durch Ontario und Québec
27. September 2005 - 14. Oktober 2005



15. Tag - Alqonquin N.P.

Wir beschlossen noch gestern Abend, das Frühstück heute ausfallen zu lassen und statt dessen dem schönen Wetter entgegen zufahren und unser nächstes Ziel anzusteuern, den 7.653 Quadratkilometer großen Alqonquin National Park! Also machten wir uns kurz nach 7 Uhr auf den Weg, denn im Park wollte ich meinem Schatz endlich meine kleine Überraschung verraten und dazu brauchten wir so viel Zeit wie möglich. Bis Whitney, wo sich unsere nächste Unterkunft befand, waren es gute 250 Kilometer und nur Landstraße, wir fuhren ca. 3 Stunden mit Frühstücksstop.

Um 11:30 Uhr checkten wir im Motel (das erste auf unserer Reise) ein und fuhren auch gleich weiter.
5 Kilometer von Whitney entfernt befindet sich das East Gate, der Osteingang zum Algonquin N.P. Hier holte ich mir für mein Vorhaben diverse Informationen, bekam einen detaillierten Plan aller Seen und Wanderwege und zahlte 12 $ für's ganztägige Parkticket im Park. Danach konnte die Überraschung endlich losgehen, ich hatte mich schon die ganze Zeit darauf gefreut! Weitere 5 Kilometer nach dem East Gate bogen wir rechts ein in Richtung Opeongo Lake ein. Nachdem ich Basti so lange auf die Folter gespannt habe, konnte er es sich bald denken, als wir plötzlich an einem einsam und verlassenen Haus mit einem riesigen Kanuverleih ankamen :-) Ja, heute sollte es hinauf auf den größten See des ganzen Parks gehen, per Kanu! Die Vermietung ging ganz schnell, einfach nur ein kleines Formular ausgefüllt, Führerscheinnummer drauf (aus welchen Gründen auch immer), Gebühr bezahlt, Schwimmweste angezogen und los ging‘s. Das kleine grüne Zweimann-Kanu war schon bereitgestellt und wir mußten es nur noch ins Wasser hieven. Nach einer kleinen Einweisung saßen wir auch schon drin und ruderten los. Das war herrlich! Wir mußten nur zuerst ganz schön koordinieren, damit wir keinen Kreis ruderten und ja nicht bewegen, damit das Kanu nicht vielleicht sogar kippt. Kentern wäre echt nicht witzig, denn das Wasser war schon ziemlich kalt!

Um 17:30 Uhr sollte das Kanu spätestens zurück gebracht werden, also blieben uns 5 1/2 Stunden, das sollte reichen um am nächsten Tag Muskelkater zu haben. Wir ruderten anfangs in der Nähe des Ufers um vielleicht das eine oder andere Tier zu sehen, Elche zum Beispiel. Kurz vor uns ist noch eine Familie in zwei Kanus gestartet, sie fuhren uns eine Weile voraus, verschwanden dann später aber irgendwie. Wir ruderten und ruderten, lauschten der Natur und den Geräuschen in den Wäldern. Natur pur, mitten im Herzen des Algonquin National Parks, mitten in Kanada! Ein tolles Gefühl! Wenn jetzt noch ein Elch am Uferrand aufgetaucht wäre, wäre es das Sahnehäufchen gewesen. Aber der blieb dann doch lieber unentdeckt.

Nach ca. 1 1/2 Stunden Rudern am Uferrand wollten wir den See einmal komplett überqueren und fuhren an der breitesten Stelle überhaupt hinüber auf die andere Seite, das war mehr als ein Kilometer. Und ausgerechnet jetzt muß der Wind so stark gehen, dass der See nicht mehr wirklich ruhig war und unser Kanu ganz schön hin und her schaukelte.

Die andere Uferseite war tatsächlich schöner, hier liegen mehr kleine Inselchen im Wasser, die wir alle einmal umfuhren. Weiter vorne tauchte plötzlich eine kleine Sandbank auf dem Festland auf. Wir nahmen Kurs und legten an, um uns mal die Füße zu vertreten. Weit und breit war nichts zu sehen oder zu hören, nur Wald und Natur. Unheimliche Stille, der Wald war dicht, wir hörten nur vereinzelt Vögel zwitschern. Aber ein Foto von uns beiden mußte dann doch her, auch wenn ich lieber wieder im Boot sitzen und vom sicheren Wasser aus das Ufer beobachten würde.

Als ich die Kamera und das Stativ für den Selbstauslöser bereitstellte, knackte es plötzlich hinter mir im Wald. Ups, was war das? Ich tröstete mich damit, dass ca. einen halben Kilometer weit weg sich zwei oder drei Leute ein Zelt im Wald aufbauten, was wir vom Boot aus sehen konnten und nun hier herum stiefelten. Wir machten schnell unser Foto, was zum Glück gleich beim ersten mal gut gelungen ist und setzen das Boot gleich wieder ins Wasser um weiter zu rudern. Wenigstens hatten wir unser Foto :-)

Mit der Zeit kamen wir schon viel besser mit dem Kanu zurecht, trauten uns zu bewegen, aufzustehen und herumzudrehen :-)

Immer wieder blieben wir stehen, waren ganz still um vielleicht doch noch ein größeres Tier zu sehen. Was wir statt dessen hörten, waren laute durch die Wälder schallende Rufe von einem Eisvogelpärchen. Es schwamm abseits von uns im Wasser und rief so laut, dass das Echo durch die Wälder ging und genauso laut wieder zurück hallte. Aber so richtig laut! Das klang schön! So etwas hatten wir noch nie vorher gehört.

Schon bald strahlte uns die Sonne auf die Gesichter, es war nicht nur ein perfekter Tag, sondern eine perfekte Reise. Alles, was wir machen wollten, hat so funktioniert, wie wir es uns vorgestellt haben. Die Kanutour war die letzte große Unternehmung, was wir unbedingt machen wollten. Hätte es geregnet oder wäre zu windig gewesen, hätten wir niemals diese wunderschöne Natur im Algonquin N.P. kennengelernt, was echt schade gewesen wäre! Es gibt hier im Park noch zahlreiche Wanderwege, aber da wir schon immer so oft wandern gehen, was ja auch Spaß macht, sollte es diesmal eine andere, eine besondere Art sein, ein Gebiet zu entdecken. Wir fühlten uns so richtig mit der Natur verbunden. Überall im Ufer raschelte und knackte es, seien es Eichhörchen, der Wind oder doch Elche, die wir aber leider immer noch nicht gesehen habe. Egal, Hauptsache es war eine unvergessliche Zeit und die war es ganz sicher!

Zwischen 17:00 und 17:30 Uhr erreichten wir wieder das Häuschen mit dem Kanuverleih, man erwartete uns bereits. Der nette Herr, der uns das Kanu verliehen hat, zeigte uns auf einer Landkarte, wie weit wir überhaupt gefahren sind. Er war es, der uns vor zwei Stunden mit dem Motorboot entgegenkam und hatte uns erkannt. Wir sind ca. ein Viertel des gesamtes Sees abgefahren, für seine Größe nicht schlecht! Vor allem haben wir auch jede Bucht so richtig ausgefahren, nah am Ufer entlang. Es war eine wunderschöne Methode, der Natur ein Stück näher zu kommen.

Um jetzt schon zurück ins Motel zu fahren, ist die Zeit zu schade, also beschlossen wir, einmal die #60 durch den Park bis zum West Gate zu fahren und wieder zurück in der Hoffnung, vielleicht noch ein Tier vom Auto aus zu sehen. Eine gute Entscheidung, wir sahen zwar immer noch keine, aber dafür machten wir an einem großen See Halt, in der sich die untergehende Sonne spiegelte. Wie romantisch! Hier hätten wir jetzt ewig bleiben können. Auf der Fahrt durch den Park und wieder zurück ließen wir uns viel Zeit, die hatten wir ja und machten unterwegs noch einmal Fotostops.

Zurück beim Motel, war es schon finster, Hunde bellten von weit weg und eine beängstigende Stimmung herrschte, vielleicht weil ich mir schnell einbilden kann, die Tiere aus dem Park könnten plötzlich vor unserer Zimmertür stehen. Naja, um jetzt noch draußen spazieren zu gehen, kriegt mich keiner. Whitney liegt wirklich im Nichts, der nächste Ort ist mehr als 40 Kilometer entfernt. Es gibt hier nur wenige Häuser und das Motel liegt gleich am Waldrand. Aber trotzdem ist es zu empfehlen!

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