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Kuba
Im Land der Lebenskünstler
12. November 2006 - 30. November 2006



13. Tag - Topes de Collantes, Iznaga

Heute stand eine Wanderung auf dem Programm. Nachdem wir wieder gut schlafen und frühstücken konnten, fuhren wir los in den von Trinidad nicht weit entfernten Nationalpark Sierra del Escambray. Für Erholungssuchende ist dieses Naturschutzgebiet perfekt.


Topes de Collantes:

Von Trinidad ging es zuerst in Richtung Cienfuegos, nach wenigen Kilometern zweigte rechts eine Straße ab in den Park, die sich 700 Meter hoch und runter schlängelte. Wir legten einen kurzen Stopp beim El Mirador ein und genossen eine herrliche Rundumsicht ins Gebirge und bis zum Meer (Foto rechts).

Kurze Zeit später erreichten wir das Kurgebiet und fanden den Weg zum Parkplatz. Hier sollte unsere Waldwanderung losgehen, zum 60 Meter hohen Wasserfall El Salton de Gaburní.

Wir wanderten aber nicht durch irgend einen Wald, das wäre ja langweilig. Nein, es war ein echter Tropischer Nebelwald! Für uns etwas ganz neues und er hat uns sehr fasziniert. Alle Bäume schienen miteinander verwachsen zu sein (Foto links), der Wald bestand aus den typisch tropischen Farnen, Moosen und Orchideenpflanzen, Palmen, Kaffeeplantagen, Bananenstauden und dem Frangipanis mit ihren bunten Blüten. Zum Glück haben wir bis auf bunte Raupen, Vögel und Eidechsen keine unangenehmen Zeitgenossen wie z. B. Spinnen gesehen.

Bis zum Wasserfall liefen wir ca. eine Stunde, es ging steil bergab. Am Ende teilte sich der Weg, einer führte hinauf zum Wasserfall und der andere zum am Fuße liegenden Becken. Wir gingen zuerst den glitschigen Weg nach oben. Es ist schön hier und die Wanderung hat sich gelohnt, dennoch hatten wir uns den Wasserfall spektakulärer vorgestellt. Wir verweilten eine Weile, bevor wir den Weg hinunter zum Becken antraten. Erfrischungssuchende können hier sogar baden gehen, das Wasser ist schön klar, aber kalt. Wir hatten keine Badesachen dabei, denn es war ja nicht unbedingt sooo heiß heute.

Danach ging's auch schon wieder zurück, denn mehr als die Fälle gibt es hier leider nicht zu sehen und auch der Wanderweg war hier hinten zu Ende. Zurück mussten wir alles wieder hochstiefeln.

Irgendwann zweigte ein Weg nach rechts ab und wir verließen neugierigerweise den Hauptpfad und begaben uns hinein ins Dickicht. Hier war es fast noch schöner, aber verwachsener. Wir konnten Waldtiere beobachten und sahen sogar einen Kolibri! An einer großen Kaffeeplantage kamen wir heraus, in der Einheimische die Kaffeebohnen ernteten. Neugierig fragten wir sie, ob das auch wirklich Kaffee ist. Der kubanische Kaffee soll ja übrigens sehr gut sein.

Wir liefen weiter und kamen am Hauptpfad wieder heraus. Nach ca. 3 Stunden war die Wanderung leider schon vorbei, aber es war erlebnisreich und zu sehr empfehlen!



Iznaga:


Nach einer Stärkung und einem Erfrischungsgetränk fuhren wir von Trinidad aus in die entgegengesetzte Richtung nach Sancti Spíritus und bogen zuerst nach links ein zum Mirador. Hier hatten wir wieder eine wunderschöne Fernsicht über das Valle de los Ingenios, was so viel wie "Tal der Zuckerfabriken" bedeutet, denn hier standen einmal 57 Zuckermühlen.

Einige Kilometer weiter erreichten wir das winzige Dörfchen Iznaga und suchten einen Parkplatz. Hier stehen das prachtvolle Herrenhaus der Iznaga (Foto links) und daneben ein 52 Meter hoher Wachturm.

Wir besuchten zuerst das Herrenhaus und wurden empfangen vom Personal des dortigen Restaurants. Die kurze Unterhaltung, ob es hier noch das Museum gibt oder nur das Restaurant, hat sich gelohnt, sonst hätten wir niemals diese echte aus dem Jahr 1885 stammende Zuckerrohrmühle gesehen.

Der nette Herr erklärte uns alles darüber und fragte, ob wir nicht einmal probieren möchten. Die Mühle ist noch in Takt und Basti legte persönlich Hand an um uns aus dem gewonnen Zuckersirup ein Getränk zu bereiten. Zusammen setzten die beiden die Mühle in Bewegung, eine Helferin steckte die Zuckerrohre hinein. Nach kurzer Zeit wurde daraus so viel Sirup gepresst, dass es mit einem Schuss Zitrone bzw. Rum, zu zwei Gläsern leckeren aber seeehr süßem Getränk reichte.

Wir plauderten noch eine Weile mit dem Herrn, der uns Interessantes über die Sklaverei an den Zuckermühlen, dem kubanischen Wetter und außerdem von seiner Musik mit eigens geschriebenen Texten und schon zwei veröffentlichten CD's erzählte. Als wir die nette Unterhaltung beendet hatten, kam ein Touristenbus angefahren und alle stürmten zur Mühle. Da hatten wir unseren Besuch hier super getimet :-)

Langsam wurde es dunkel und die Sonne verschwand schon gleich hinter dem Horizont.

Wir stiegen noch, wenn wir schon mal hier waren, auf den Beobachtungsturm, um uns das Tal noch mal von oben anzusehen (Foto rechts). Sehr schön, doch leider wird es in Kuba nach Sonnenuntergang sehr schnell finster und wir konnten nicht mehr viel erkennen. Der Aufstieg über die wackeligen Holztreppen hat sich trotzdem gelohnt.

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