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Kuba
Im Land der Lebenskünstler
12. November 2006 - 30. November 2006



11. Tag - Villa Guamá, Krokodilfarm, Playa Larga

Der heutige Tag begann wieder einmal sehr früh. Um 6:00 Uhr klingelte der Wecker und 6:20 Uhr klopfte es auch schon an der Tür. Unser „Taxi“ stand bereits vor der kleinen Holztreppe, denn gestern buchten wir uns eine Vogelbeobachtungstour zum Sonnenaufgang. Dafür standen wir gerne mal zeitiger auf :-)

Die Tour dauerte ca. 45 Minuten und führte zuerst ans Ende der Villa Guamá und entlang einem kleinen Kanal. Es war noch ruhig, die ersten Vögel erwachten und sangen bald ihre ersten Morgenlieder. Unser Fahrer wusste genau, wo sich welche Vögel befanden und fuhr uns direkt dorthin. Wir sahen eine ganze Reihe endemischer Arten. 100 Vogelarten aus Nordamerika kommen zum Überwintern hierher.

Während wir leise dahin ruderten, streifte die aufgehende Sonne langsam den Horizont und tauchte den See und die Bäume in romantisch warme Farben (Foto rechts). Wir blieben eine Weile stehen und lauschten der Natur. Immer mehr Vögel zwitscherten fröhlich vor sich hin.

Hoch oben auf einem Ast sahen wir einen Truthahngeier sitzen. Der riesige schwarze Vogel mit dem roten Kopf erreicht eine Flügelspannweite von 1,50 Meter. Er präsentierte sich in voller Größe, bereite die Flügel aus und segelte langsam und majestätisch davon.

Mittlerweile sind wir in einen anderen Kanal eingebogen, näherten uns einem Baum und konnten dort die kleinen und flinken Kolibris beobachten. Sie können bis zu 100 km/h schnell und bekanntlich auf der Stelle fliegen.

Außer der Fauna gibt es natürlich auch eine artenreiche Flora hier im größten zusammenhängenden Feuchtgebiet der Karibik. Nicht nur die seltsamen Mangroven, sondern auch Malvenbäume, Frangipani und vieles mehr gedeihen hier prächtig. Viel zu schnell war die Zeit um und wir wurden direkt am Frühstücksrestaurant abgesetzt.

Unser Boot zurück auf das Festland kam erst gegen 11:30 Uhr, also hatten wir noch viel Zeit für Müßiggang. Mit Fernglas und Kamera setzte ich mich vor die Hütte und sah einfach nur dem Treiben zu (Foto links). Wie schön! Leider störten zwischendurch Speedboote diese idyllische Ruhe, aber anders kommt man ja auch nicht in dieses kleine Paradies.


Krokodilfarm:

Zurück auf dem Festland besuchten wir die Krokodilfarm. Schön und gut hier die seltenen Tiere zu züchten, aber nicht, wenn sie hinterher im Kochtopf landen.

Schon am Eingang steht ein Schild mit der Aufschrift „Esst mehr Krokodil“ und wir bereuten es bereits, 6,00 CUC pro Person für den Eintritt ausgegeben zu haben. Hier wurden wir wieder überall angebettelt, Grußkarten und Souvenirs zu kaufen und der Weg zum großen Krokodilgehege führte natürlich durch ein Restaurant, in dem uns regelrecht aufgeschwatzt wurde, das Fleisch zu essen. Ja klar, vor allem auch gleich neben dem Gehege, wo unzählige der Prachttiere leben. Da kann mir keiner erzählen, dass die dort gezüchtet werden, um sie irgendwann in die freie Natur auszusetzen. Krokodile haben außer dem Menschen keine natürlichen Feinde, die muss man nirgendwo züchten.

Wir konterten jedenfalls damit, dass wir Vegetarier sind und uns außerdem diese Tiere leid tun. Zurück kam ein Blick, der mehr sagte, als Worte. Eine unglaubliche Zwiespältigkeit spielte sich hier ab und passte rein gar nicht zum romantischen Tagesbeginn auf dem Ruderboot. Die Krokodile sind ohne Zweifel einmalig anzusehen, das Gehege ist relativ groß mit See und viel Gras. Angeblich wäre das älteste 50 Jahre. Sie beeindruckten uns schon sehr, trotzdem hatten wir hinterher das Gefühl, dass wir diese „Farm“ lieber hätten auslassen sollen.


Playa Larga:

Wir fuhren weiter, nach Playa Larga. In der nächsten gleichnamigen Unterkunft, bestehen aus 44 Bungalows, würden wir nur eine Nacht bleiben … zum Glück auch! Einen Schönheitswettbewerb haben die Häuser nicht gerade gewonnen. Hätten wir lieber noch eine Nacht in der Villa Guamá verbringen sollen.

Um den Nachmittag auszufüllen, fuhren wir noch ein Stückchen in Richtung Süden nach Playa Girón, doch zu sehen gab es nicht viel. Die Strände der Bahía de Cochinos (Foto links) sind zwar berühmt, aber ziemlich felsig und nicht so schön. Im April 1961 sind hier Exil-Kubaner mit dem US-amerikanischen Geheimdienst an Land gegangen, zusammen wollten sie die Macht an sich reißen. Doch die herbeieilenden Kubaner mit Fidel Castro an der Spitze konnten die Invasion aufhalten und zurückschlagen. Dieser Sieg gegen das mächtige Amerika war der Wendepunkt Kubas zum Sozialismus.

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Fotoalbum Villa Guamá, Pensínsula de Zapata


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