USA-Südwesten
Back to Nature oder "rocks around the clock"
17. Juni 2010 - 2. Juli 2010
6. Tag - Cottonwood Canyon Road, Monument Valley |
Bevor es heute weiter in Richtung Osten ging, folgten wir unserem Bildband, der mit der Cottonwood Canyon Road lockte. Der einsame Scenic Backway beginnt am Highway 89 von Page in Richtung Kanab kurz vor der Paria Contact Station und verbindet den Highway 89 mit dem Highway 12, mitten im Grand Staircase Escalante N.M. Wir fuhren die Road hinein und passierten nach wenigen Meilen den Cottonwood Canyon. Gesucht hatten wir den Yellow Rock, aber blöderweise stand weder im Reiseführer noch im Bildband eine Wegbeschreibung dahin. |
Es tauchte ein Trailhead auf mit dem Namen „Hackberry Canyon“. Dass dieser direkt zum Yellow Rock führt, las ich leider erst zu Hause. Was wir allerdings wussten ist, dass es eine steile Allradpiste hinauf auf den Berg gibt, von wo aus man einen einzigartigen Ausblick hat und somit bestimmt auch den Yellow Rock erspähen kann. Nach genau 14.1 Meilen zweigte also rechts die Brigham Plains Road ab. Wir fuhren daran vorbei, hatten die Einfahrt nicht gleich bemerkt. Also umgedreht und zurück, bis wir sie fanden. |
Ein bisschen Bammel hatte ich ja schon, wenn da steht "steile Allradpiste", ist das sicherlich kein Kinderspiel. Ich schaltete die High-Stufe des 4x4 ein, doch die Piste wurde extrem steil, schmal und kurvig. Auf dem Gravel rutschten die Reifen ein bisschen weg, bis der Wagen plötzlich nicht mehr weiterkam, mitten in der Kurve stehenblieb und ich aus dem Fenster nach unten nur einen tiefen Abgrund sah. Die Piste erkannte ich über die Motorhaube nicht mehr, der Wagen stand zu steil. |
Ich drückte das Gaspedal bis zum Anschlag durch, er kam nicht vom Fleck. Erst mit der Low-Stufe des 4x4 bewegte er sich langsam weiter nach oben. Links hinuntersehen an der steil abfallenden Kante löste leichte Panik aus, meine Knie zitterten. Die nächste steile Kurve wartete bereits. Der Wagen schien ständig wegzurutschen. Natürlich tat er das nicht, aber wenn man solche Pisten noch nie gefahren ist, weckt es zumindest den Anschein. |
Ich konnte nicht mehr, die Piste machte mich fertig! Noch eine steile Kurve, dann gerade nach oben. Wie gerufen tauchte links eine Aussichtsplattform auf, die groß genug war, das Auto zu wenden. Für mich war die Weiterfahrt definitiv nichts mehr und für Basti auch nicht, aber er hat mich gut gelotst und zumindest sind wir bis hierher gekommen. Sofort waren wir uns einig, das Auto hier stehen zu lassen und zu Fuß weiterzugehen. Doch die ganze Aufregung hat sich absolut gelohnt. Da drüben war der Yellow Rock, zum Greifen nah und ich habe mich so gefreut, dass wir es doch noch geschafft haben, ihn zu sehen (Foto rechts). Die Aussicht von oben ist überwältigend. Der Blick schweifte vom Yellow Rock über die Cockscomb Ridge bis hinter zum Castle Rock. Einfach gigantisch! Ein Panoramafotos gibt's im Fotoalbum zu sehen. Hier blieben wir eine Weile, keine Menschseele war in der Nähe, keine Geräusche, absolute Stille. |
Auf der Rückfahrt nach unten lotste mich Basti diesmal von außen um die Kurven und da das Auto nun steil nach unten stand, konnte ich die Piste auch besser sehen. Aber warum muss ICH solche Sachen immer machen? Wohl weil ich den Nervenkitzel brauche :-) Letztenendes war ich ja auch ganz stolz auf mich :-) Die Brigham Plains Road ist jedenfalls ausschließlich mit dem 4x4 und nur bei Trockenheit befahrbar, alles andere ist lebensgefährlich! Zurück in Page. Hier könnte man einen kompletten Urlaub verbringen, so viel wie es zu erleben und zu sehen gibt. Aber wir wollten noch mehr vom wunderschönen Südwesten erkunden und fuhren weiter mit Ziel Monument Valley. Das Monument Valley war der Grund, weshalb wir uns für die Reise in diese Gegend entschieden. Die Fotos sprachen für sich und entsprechend hoch waren nun unsere Erwartungen. Wir fuhren den Highway 160 und bogen in Kayenta auf den Highway 163 nach Norden ab. Ca. 22 Meilen weiter passierten wir die Staatsgrenze nach Utah und bogen nach rechts ab zum bereits groß ausgeschilderten View Hotel und gleichzeitig Aussichtspunkt. Oben angekommen, parkten wir das Auto und liefen auf die Terrasse des Hotels. |
Wow! Was für ein wunderschöner Anblick. Genauso hatten wir es uns vorgestellt. Kaum vorstellbar, dass die Tafelberg-Skulpturen aus weichem Sandstein bestehen, den man mit den Fingern zerbröckeln kann. Über 50 Millionen Jahre hinweg wurden Gesteinsschichten abgetragen und schufen somit die bis zu 300 Meter hohen „Buttes“ (Foto links). Wir wollten das Valley natürlich auch aus nächster Nähe sehen, holten uns im Info Center Kartenmaterial und fuhren die 17 Meilen lange Schotter- und Sandpiste entlang der Aussichtspunkte. |
Die „Buttes“ charakterisieren Figuren, welche ihnen Namen wie Elephant Butte oder Camel Butte einbrachten. Tatsächlich dauerte es gar nicht lange, die Figuren zu erkennen. Mit ein bisschen Phantasie vergaben wir selbst die Namen, ohne sie vorher gelesen zu haben. Die bereits tiefer stehende Sonne tauchte sie zusätzlich in sanftes rot und orange (Foto rechts) und rechtzeitig zum Sonnenuntergang standen wir wieder oben auf der Terrasse. Es war einfach nur schön hier zu sein, an einem Ort, der nicht nur auf Fotos, sondern auch in Wirklichkeit einmalig auf dieser Welt ist. |
Unsere Lodge für die nächste Nacht befand sich in Mexican Hat, der Ort mit dem „Mexican Hat“ :-) Wir mussten also noch ein Stück fahren und kehrten im einzigen Restaurant im Ort ein, einer urigen Location mit Tische auf der Terrasse und einem Schwenkgrill über offenem Feuer, auf dem auch Veggieburger für uns gegrillt wurden :-) Hmm, lecker. |
weiter zum 7. Tag | Fotoalbum C. C. Road, Monument Valley |
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