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USA-Südwesten
Back to Nature oder "rocks around the clock"
17. Juni 2010 - 2. Juli 2010



3. Tag - Grand Canyon

Nach einem kurzen Frühstück, fuhren wir die Route 64 schnurstracks in Richtung Norden, zum Grand Canyon. Hierauf freuten wir uns schon lange und voller Erwartungen kauften wir uns schnell für 80,00 US$ einen Interagency Jahrespass, damit wir im Laufe unserer Reise nicht ständig Eintrittsgebühren für die Parks zahlen mussten.

Am großen Parkplatz stellten wir das Auto ab und folgten den Hinweisschildern zum Nordrand und somit zum ersten Aussichtspunkt.

Wie aus dem Nichts tat sich die 450 Kilometer lange Schlucht auf.

Ein überwältigendes Naturwunder lag uns zu Füßen und wie so immer überkam uns auch hier das glückliche Gefühl, live an einem weltweit bekannten Ort sein, den man bisher nur auf Fotos, in Büchern und im Fernsehen gesehen hat. Wir blickten hinunter in die unendlich wirkende Tiefe und kamen uns dabei so winzig klein vor.

Der Fußweg hier am Nordrand zieht sich 34 Kilometer vom Grand Canyon Village bis zum Bright Angel Point. Wir liefen ca. einen Kilometer davon, drehten schließlich um und holten unseren Wanderrucksack samt Verpflegung aus dem Auto. Wir hatten uns vorgenommen, den South Kaibab Trail am Südrand ungefähr die Hälfte hinunter zu wandern. Bis ganz hinunter hätten wir 1400 Höhenmeter überwinden müssen, durch fünf Klimazonen hindurch und entlang einer etwa 1,7 Milliarden Jahre alten Erdgeschichte um später wieder alles hinauf zu laufen. Das ist einfach zu viel, wenn es schon 10:00 Uhr ist. Um diese Tour zu laufen, hätten wir bereits um 5:00 Uhr mit zwei vollen Rucksäcken und zwei Galonen Wasser pro Person starten müssen. Trinkwasser gibt hier nur am Startpunkt, aber auf dem Trail selbst nicht.

Wir stiegen also in den kostenlosen Shuttlebus, der uns zum Trail fuhr und liefen los.

Immer tiefer und tiefer, dabei wirkte alles so gigantisch, dass es uns eher vorkam, gar kein Stückchen nach unten zu kommen. Nach zwei Stunden merkten wir dann, wie sich die Canyonwände über uns auftürmten und somit hatten wir zumindest das Gefühl, immer etwas weiter hineinzukommen.

Wer Trail war heute gut frequentiert, wobei die meisten Wanderer bis zum ersten Aussichtspunkt liefen und dort umdrehten. Diesen erreichten wir nach zwei Stunden und liefen weiter zum Cedar Ridge Aussichtspunkt. Nach einer kurzen Pause ging es noch ein Stück weiter in den Canyon hinein. Wir merkten förmlich, wie es immer heißer wurde und an einer Felseinbuchtung, die Schatten bot, ließen wir uns schließlich nieder. Hier war nun keiner mehr, wir waren alleine in dieser unheimlichen Stille. Wir hörten nichts, absolut nichts. Kein Wind, keine Fliege, gar nichts. Mystisch und grenzenlos (Foto links).

Wir machten ein Picknick in dieser absoluten Einsamkeit und ließen die Landschaft auf uns wirken. Nach einer ganzen Weile drehten wir um und wanderten wieder hinauf. Der Aufstieg war gut machbar und nicht so besonders anstrengend, wie ich mir das vorgestellt hatte. Nach insgesamt 5 Stunden kamen wir glücklich und zufrieden oben an.

Der nächste Shuttlebus brachte uns zurück ins Village und dort stiegen wir zuerst um in die blaue Buslinie und anschließend in die rote, um auf dem West Rim Drive an den westlichsten Aussichtspunkt, nach Hermits Rest, zu kommen. Denn schließlich wollten wir Eindrücke vom Canyon von allen Seiten gewinnen. Dort spazierten wir ein Stück am Nordrand zurück und genossen herrliche Aussichten. Wir konnten sogar den Colorado River sehen, der in der Sonne grün schimmerte.

Am späten Nachmittag fuhren wir mit dem Bus zurück zum Parkplatz, holten das Auto und fuhren damit den East Rim Drive bis zum Grandview Point, um von dort aus den Sonnenuntergang zu beobachten. Hier war einiges los, die Fotografen brauten sich mit ihren Stativen auf, ich tat dem gleich, aber der perfekte Punkt für den Sonnenuntergang war es leider nicht. Wir hätten doch lieber am Hermits Rest bleiben sollen. Zu viel Schatten legte sich auf die Felsen (Foto rechts). Aber dafür war es jetzt zu spät. Die Sonne ging über dem Plateau unter und tauchte zumindest den schattenfreien Canyon in warmes rot.

Schnell wurde es frisch und wir verabschiedeten uns für heute vom Canyon. In der Maswik Lodge hatten wir ein Zimmer reserviert und kamen dort erst im Dunklen an. Im Restaurant gab’s für uns Nudeln und wir ließen zufrieden diesen ereignisreichen Tag ausklingen.

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Fotoalbum Grand Canyon