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Lappland
Mitternachtssonne über der Tundra, eine Reise durch den Norden Finnlands und Norwegens
16. Juni 2009 - 24. Juni 2009


3. Tag - Inarisee (FI)

Bereits um 7:00 Uhr waren wir heute schon wach und voller Tatendrang. Wir machten uns in unserem großen Haus ein leckeres Frühstück und düsten los in Richtung Norden. Schon wenig später standen wir im Kälteloch Lapplands, in Sodankylä. Hier frierten wir so richtig, es hatte gefühlte -10 Grad (naja nicht ganz, vielleich waren auch um die +5 Grad...).

Die weitere Strecke verlief durch Wald und nochmals Wald. Dazwischen kleine ruhige Seen, dann wieder Wald. See und Wald zusammen. Wald. See. So ging's weiter bis Ivalo. Aber irgendwie hatte das was. Es erinnerte uns, wenn auch nur wenig, an die schönen Landschaften im Osten Kanadas. Wir tauften deshalb Nordfinnland "klein Kanada" :-)

Ca. 25 Kilometer vor Ivalo kam plötzlich ein Berg ins Spiel, der Kaunispää, der eine Höhe von sage und schreibe 438 Metern misst. Wir bogen dahin ab und fuhrten bis zum Gipfel hinauf. Oben angekommen, wehte es uns fast die Füße davon. Wow, war das ein Sturm! Als der Wind nachließ, konnten wir erstmal die Aussicht ein bisschen genießen, aber wegen der vielen grauen herumhängenden Wolken hatten wir keine sooo grandiose Aussicht, wie es der Reiseführer versprach.

Weiter in Richtung Ivalo führte uns der Weg immer weiter an den schönen Inarisee heran, der landschaftlich ein tolles Bild abgibt.

Am Besten überblickt man den See von oben. Also folgten wir einer Abzweigung nach Siida, wo sich das Freilichtmuseum befindet. Hier lernten wir die Vergangenheit der Samen kennen, ihre Techniken und Methoden, um zu überleben. Leider nur sehr klein, aber informativ. Von der Terrasse des Restaurants aus konnten wir dann endlich den See überblicken (Foto rechts). Kaum vorstellbar, dass es am Seeufer tatsächlich Bären geben soll. Er ist 1386 Quadradkilometer groß und übersät mit über 3000 Inseln.

Auf der E75 machten wir auf halber Strecke zwischen Ivalo und Inari einen erneuten Stop, dieser galt der Bärenhöhle. Hoch oben auf einem Felsen soll der Legende nach ein Bär und ein Mensch ganz friedlich zusammen übernachtet haben. Wir stiegen die ersten 152 Stufen bis zum "Nest" hinauf , eine einfach kleine Höhle in einem Stein und das eigentliche Besondere daran ist, dass dieser Brocken von der Eiszeit herrührt, bei der er von kleineren, vom Gletscher mitgeführten Felsbrocken im Laufe der Jahre ausgehöhlt und auf diesen Hügel "transportiert" wurde. Weitere ca. 160 Stufen führten uns höher hinauf auf eine Aussichtsplattform, von der wir uns auch etwas mehr erhofft hatten. Wir erkannten oben einen kleinen See im Hintergrund, ansonsten Wald.

In Inari angekommen, suchten wir uns als erstes eine Unterkunft und bekamen eine winzige Hütte mit einem Doppelstockbett und einem dritten Bett nebenan. Zum schlafen und essen hat sie gereicht. Sie lag direkt an einem See und nachdem wir unsere Sachen einluden, düsten wir gleich weiter zur Touristeninformation. Hier erhielten wir Wanderempfehlungen und marschierten los.

Überall im Ort starten die gut markierten Wanderwege auf herrlichen Pfaden durch die Wälder. Wir entschieden uns für Oj Juuta, einem 4,5 Kilometer langen Leerpfad durch den Wald, hin und zurück 9 Kilometer.

Anfangs zog sich der Weg entlang des Juutuanjoki und wir hofften, bald richtig in den Wald eintauchen zu können. Nach ca. einem Kilometer ging der Wanderweg dann erst richtig los, es erwartete uns genau das, wonach wir gesucht habe. Stille und Einsamkeit.

Wir wanderten vorbei an kleineren Seen, beobachten Angler, machten ein Picknick, stapften über die Pfade und Holzstege, unten denen sich Moor oder Wasser befindet und fingen warme Sonnenstrahlen ein (Foto links).

Leider sahen wir auch hier kein einziges Tier. Ein Rentier oder Elch wären schon schön gewesen, aber ich glaube, die sind einfach zu scheu. Würde ich mich mit meiner Kamera stundenlang auf die Lauer legen, würde mir sicher irgendwann eines der Tiere vor die Linse laufen, aber ganz sicher nicht, wenn wir da quietschvergnügt herumstiefeln.

Und von wegen Mücken. Gelästert wurde, weil wir im Sommer in ein Mückengebiet fahren. Aber wir sind ja nicht von gestern und Mückenschutzmittel hat super geholfen, uns die Viecher vom Leib zu halten. Außerdem herrscht um diese  Jahreszeit noch keine große Mückengefahr. Erst ab Ende Juni/Anfang Juli soll die Mückenhochsaisson losgehen, wenn es richtig warm wird. Somit blieben wir wie erwartet verschont.

Nach zwei Stunden kehrten wir von der Wanderung zurück und nach einer kurzen Besichtigung der Dorfkirche fuhren wir in unsere Hütte.

Nach dem leckeres Abendessen, denn auch mit Kochplatte, Geschirr und Besteck war unsere Hütte ausgestattet, schlief ich dann endlich gegen 23:30 Uhr ein. Nur Basti hatte wieder Glück, denn er konnte gegen Mitternacht noch die Sonnenstrahlen der Mitternachtssonne erhaschen, die genau durch unser Fenster schien. Ich habe das Ereignis mal wieder verpasst. Das kenne ich ja schon...

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