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La Palma
grüne Insel mit heißem Herzen
29. März 2005 - 5. April 2005


1. Tag

Eine Woche lag zwischen Reisebuchung und Abreisetag, die kurzfristigste Reise bis jetzt. Aber das war uns egal! Wir brauchten unbedingt eine Auszeit, mußten etwas anderes sehen, den Arbeitsalltag einfach mal schnell hinter uns lassen, genauso wie das verregnete Wetter. So buchten wir das sehr gut bewertete Apparthotel Costa Salinas von der Gruppe H10 in Los Cancajos an der Ostküste La Palma's. Bei der Auswahl dieses Hotels schwankte ich zuvor noch, bis mich der Reisekaufmann aus dem Reisebüro überzeugte. Eine gute Wahl, wie sich nun herausstellte. Es standen noch andere Reiseziele auf der Liste, aber da mich La Palma schon immer sehr angesprochen hatte, fiel die Wahl nicht schwer :-)

Die Woche bis Reiseantritt ist schnell vergangen und auf der Heimfahrt von unserem Osterwochenende fuhren wir am Flughafen vorbei und gingen zum Vorabend-Check-in, da wir das Gepäck schon dabei hatten. So können wir heute am Abreisetag länger schlafen, bis 6:00 Uhr morgens :-) Noch schnell Blumen gießen und es kann losgehen.

Wie immer bringt uns ein Taxi zum Ostbahnhof und die S-Bahn zum Flughafen.

Das Flugzeug hebt pünktlich um 9:15 Uhr ab in Richtung Süden. Es wird ein aktueller Kinofilm geboten, um die Flugdauer von 4 Stunden und 40 Minuten besser zu überbrücken. Beim Landeanflug können wir bereits Teneriffa, La Gomera und El Hierro sehen. 14:00 Uhr Ortszeit stehen wir auch schon auf dem Flughafen von La Palma in der Sonne. Ganz problemlos bringt uns wieder ein Taxi zum nicht weit entfernten Hotel.

In der Hotelanlage brauchen wir jedoch eine Weile, bis wir in den verwinkelten Gängen unser Zimmer finden. Es ist eine schöne Anlage im kanarischen Stil mit Swimmingpool und viel Grün. So fühlen wir uns schnell wohl. Am Zimmer angekommen, strahlen wir über's ganze Gesicht. Wir hatten eine kleine Wohnung mit Wohnzimmer, Küche, Schlafzimmer, Bad und Balkon mit Meerblick gebucht. Das hatten wir vorher nicht gewußt. Mehr über die Hotelanlage könnt Ihr hier nachlesen.

Wir inspizieren ausgiebig das Appartement, ziehen uns um und fahren mit dem Bus ins 5 Kilometer entfernte Santa Cruz de la Palma, die Inselhauptstadt. Gegenüber dem Hotel gibt es eine Bushaltestelle und von daher ist der Transfer unproblematisch. An der 1. Haltestelle steigen wir aus und finden schnell die Avenida Maritima (Foto rechts). Sonne, im Wind rauschende Palmen, der Geruch des Südens, des Ozeans und der Pflanzen sowie die Straßencafés auf dem belebten Gehweg geben der Hauptdurchgangsstraße von Santa Cruz das kanarische Flair. Unter Denkmalschutz stehen hier die Häuser mit ihren hölzernen Balkonen.
Das Meer tobt, heftige Wellen schlagen an die Mauer, so dass das Wasser bis auf den Gehweg spritzt. Zum Glück laufen wir auf der anderen Straßenseite. Die Temperatur klettert bis auf 28°C und wir sind einfach nur glücklich, hier sein zu können!

Am Ende der Avenida Maritima biegen wir links ab in eine Seitenstraße und folgen dieser. Wir kommen an einem sehr schönen Platz heraus, der Plaza Alameda. Ein Platz zum Ausruhen mit hohen, Schatten spendenden Bäumen. Wir nehmen an einem der feien Tische Platz, bestellen Cola in dem kleinen Kiosk und sehen dem Treiben zu.

Nach einer halben Stunde laufen wir weiter, schließlich wollen wir von Santa Cruz noch mehr sehen. So "verirren" wir uns in die Gassen oberhalb des Plazas, wo wir die einzigen Touristen weit und breit zu sein scheinen. Durch die engen Gassen schlängeln sich Autos, vorbei an dicken schlafenden Katzen. Alles hier ist so anmutig und uns überkommt plötzlich ein Glücksgefühl! Von hier oben aus laufen wir nun wieder hinunter in Richtung Meer, entlang am Barranco de las Nieves, der aber leider ausgetrocknet ist. Auf den hohen Felsen links des Barrancos leuchten weiße Fincas in der Sonne (Foto links).

Die Hafenstraße zurück suchen wir uns ein Eiscafé, finden aber nur immer wieder Bistros und Restaurants. Endlich, am Ende der Promenade das lang ersehnte Eis, was bei dieser Hitze wirklich gut tut.

Jetzt ist auch die Siesta vorbei und die Läden öffnen wieder. Wir nehmen die Gelegenheit für einen Schaufensterbummel wahr und erwerben gleich eine Hand voll Ansichtskarten.

Es macht Spaß, durch die Straßen und Gassen zu flanieren, dabei die alten Herren sitzend vor den Wohnungstüren mit einer Zigarre im Mund und die alten Damen, die ihre Stufen zur Haustür fegen, zu beobachten. Auf dem Weg zurück zur Hauptstraße, schlendern wir nun an einem kleinen Sportplatz vorbei, auf dem Kinder Basketball trainieren. Hier bleiben wir eine Weile stehen und sehen zu. Wie gut die Kleinen das Spiel schon beherrschen und die Körbe treffen ...

Nach kurzer Überlegung beschließen wir, den Weg zum Hotel zu Fuß zurückzulegen, denn wir haben alle Zeit der Welt, die Sonne scheint und wir spazieren sowieso sehr gerne. Wir unterhalten uns über Gott und die Welt, laufen entlang schwarzsandigem Strand mit kleinen Palmen (Foto rechts), weiter durch enge Gassen, hinauf und immer am Meer entlang, bis wir das Hotel erreichen.

Der Hunger überkommt uns, wir gehen ins Restaurant und sind gespannt, ob es die guten Bewertungen im Internet auch verdient hat. Und das hat es tatsächlich!

Sechs große und kleine Theken für Salate, Haupt- und Nebengerichte, Desserts, Obst, Spezialgerichte und Brot. Die Auswahl ist nicht gerade einfach, wir möchten am liebsten alles durchprobieren :-) So eine Vielfalt an Speisen erlebte ich selbst nicht einmal in deutschen 4-Sterne-Hotels auf meinen beruflichen Seminar-Reisen. Wir essen uns satt, bedienen uns dreimal am Büfett und ich esse mal wieder die leckeren papas arrugadas, die kleinen "runzeligen" Kartoffeln, gekocht in Meersalzwasser mit mojo-Soße, woran ich auf Gran Canaria vor drei Jahren bereits Geschmack gefunden habe.

Während wir am heutigen Abend auf unserem Appartement-Balkon sitzen und über das offene Meer blicken, was machtvoll gegen die Felswände unterhalb unseren Füßen tobt, freuen wir uns sehr auf den nächsten Tag und auf das, was wir in dieser Woche alles erleben werden.

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