Reisevorbereitung und Route |
Zuerst einmal musste eine detaillierte Route her. Was wollen wir denn unterwegs alles sehen und wie lange würden wir uns pro Land Zeit nehmen? Letzteres war leider aufgrund begrenzten Urlaubs nicht so einfach zu beantworten. Fest stand, dass wir nach zwei Wochen Rundreise mindestens 5 Tage in einem Hotel chillen wollten. Das Hotel hüpfte als erstes über meinen Bildschirm. Sechs Nächte Halbpension in einem 5-Sterne-Hotel im südlichen Korfu für einen sagenhaften Preis. Ich glaube, es würde mich immer noch wurmen, wenn ich einfach weitergeklickt hätte. So suchte ich tatsächlich nicht einmal 20 Minuten und fand, was ich für uns wollte. Gebucht und weiter ging's. Als nächstes musste die Fährüberfahrt von Griechenland nach Italien festgeklopft werden und nach längerer Suche buchte ich über Direct Ferries die Minoan Lines von Igoumenitsa (griechisches Festland) nach Ancona (Italien) mit einer Fahrdauer von 20,5 Stunden inkl. Zeitverschiebung. |
Für die Routenplanung kaufte ich mir den Reiseführer Balkan-Halbinsel von Reise-Know How*. Hierin konnte ich mir Inspirationen für den Routenverlauf holen. Es gibt mehrere Routenvorschläge und ich nahm natürlich eine Kombination aus allem. Der Reiseführer deckt alle Balkan-Staaten ab, gibt aber nur einen groben Überblick über mögliche Ziele, die man im jeweiligen Land ansteuern kann. Details muss man sich dennoch ergoogeln. In Slowenien wollte ich die Höhlen von Postojna und in Kroatien den Plitvicer Nationalpark sowie Dubrovnik besuchen. Außerdem wollten wir Badetage im Meer einlegen, was bei einer Küstentour ja nichts so schwer umsetzbar ist. |
(click auf's Bild) |
Mit Google Maps errechnete ich mir die ungefähren Fahrtzeiten von A nach B, was aber schlussendlich nicht mit der Zeit vor Ort übereinstimmte. Denn wir benötigten teilweise bis zu zwei Stunden mehr, je nach Verkehrsaufkommen, Grenzkontrollen und Foto- oder Picknickstops. Auf der Webseite des ADAC konnte ich ebenfalls die Route eingeben. Hier wurde mir dann auch mitgeteilt, wie viel Benzin wir verbrauchen und welche Mautstrecken mit welchen Kosten es unterwegs gibt. Ich fand es sehr hilfreich, denn dass ich die Vignetten für Österreich und Slowenien sowie die Maut für die Tauernautobahn und den Karawankentunnel online kaufen kann, wusste ich bis dato nämlich nicht. Allerdings muss man diese spätestens 18 Tage vor Fahrtantritt erledigen, denn aufgrund das Widerrufsrecht bei Onlinekäufen geht das nicht kurzfristig. So entstand unsere Route: In Kroatien ziehen sich die Strecken extem in die Länge, klar, es ist ja auch ein langgezogenes Land. Somit gab es eine langen Streckenabschnitt von Igrane über Dubrovnik nach Kotor (Montenegro), was ich beim nächsten Mal anders planen und lieber einen Urlaubstag dazunehmen würde. In Montenegro planten wir spontan vor Ort um, denn weil es uns dort so gut gefiel, machten wir aus drei Nächten fünf. Infolgedessen nahmen wir von Albanien zwei Nächte weg und fuhren von Bar (Montenegro) nach Vlorä (Albanien) durch. Das würde ich tatsächlich auch wieder so planen. Von der Hafenstand Saranda (Albanien) fuhr unsere Fähre nach Korfu. Das Ticket (ebenfalls über Direct Ferries gebucht) musste in Papierform abgegeben werden. Ein Online-Ticket ist leider nicht möglich. Eigentlich hatten wir Tickets für Hin- und Rückfahrt. Aber in Korfu sah ich, dass es vier Kilometer neben unserem Hotel, nämlich in Lefkimmi, einen Hafen gibt, von dem aus Autofähren binnen einer Stunde nach Igoumenitsa fahren, was ja gleich gegenüber von Korfu liegt und von wo aus uns die Fähre nach Ancona bringen sollte. Also fuhr ich nach Lefkimmi rüber an den Ticketschalter und kaufte uns eine Fahrt. Die Rückfahrt nach Saranda ließen wir fallen. Denn so sparten wir uns den Weg zum Fährhafen nach Korfu Stadt und von Saranda nach Igoumenitsa inkl. Einreise in die EU, was uns sicherlich Stunden gekostet hätte. Warum wir dann nach Patras auf Peloponnes mussten um dort in die Fähre nach Ancona zu steigen, erfahrt Ihr im Reisebericht. Zu guter letzt buchte ich noch ein Hotel nördlich von Ancona, welches auf der Strecke lag und über den Brennerpass führte uns der Weg wieder nach Hause. Insgesamt sind wir 3.248 Kilometer gefahren. Für die Buchung der Unterkünfte wählte ich ausschließlich Gästehäuser über Booking.com oder über Airbnb aufgrund kostenfreier Stornierung bis zum Tag vor Anreise, was wir ja letztenendes auch nutzen. Die über Airbnb gebuchten entpuppten sich vor Ort als die schönsten und gemütlichsten Unterkünfte auf der Reise. Wir kamen in Gespräche mit den Vermietern/Hosts und wohnten immer direkt nebenan in Zimmern mit Vollausstattung. Eine Küche war uns wichtig, da wir als Selbstversorger unterweg waren. Ursprünglich hätte ich mir Mobilhomes auf Campingplätzen gewünscht, aber diese sind leider im kompletten Reisegebiet überteuert oder nicht vorhanden. Da wir uns in einem Erdbebenrisikogebiet befanden, trug ich uns noch in die Krisenvorsorgeliste Elefand ein. Dabei stellte ich fest, dass in einer Region, die wir bereisen würden, am 31. Juli 2022 tatsächlich ein Erdbeben der Stärke 4,2 gemessen wurde. Bei der Zulassungsstelle beantragte ich mir außerdem einen internationalen Zulassungsschein, das ist eine Übersetzungen der Zulassungsbescheinigung I (Kz-Schein) in 22 Sprachen. Tatsächlich kam dieser am Grenzübergang Kroatien - Montenegro zum Einsatz. Die Beantragung dauerte nicht lange, ich konnte den Schein direkt mitnehmen. Zu beachten ist, dass das Auto hierfür einen TÜV mit mindestens noch einem Jahr Gültigkeit benötigt, da der Schein ein Jahr gültig ist. Zudem brauchte ich noch eine aktuelle Grüne Karte (die jetzt weiß ist), die mir die Kfz-Versicherung per E-Mail zukommen ließ. Diese kam zum Einsatz, als wir mit der Fähre in Igoumenitsa ankamen und das Auto sozusagen in die EU einreisen musste. Dafür wurden alle Papiere kontrolliert sowie die Fahrgestellnummer, die sich in der Motorhaube befindet. Es gab also viel zu beachten bei der Planung. Hinzu kommt der Kauf einer Dachbox für das Auto, damit wir nicht alles in den Kofferraum quetschen mussten. Die Box erwies sich als überaus praktisch, konnte ich doch die kompletten Strand- und Badesachen, Picknickdecke, Handtücher, Kindchen Spielekoffer und die Abdeckplane, die wir eigentlich im Winter auf die Frontscheibe legen (da im Hause Ay beide Garagen mit Fahrrädern und Fitnessgeräte zugebaut sind und das Auto draußen parken muss) und sich diese Plane auch für den Sommer bewährt, verstauen. Unsere Reise war eher kindgerecht, das heißt, wir haben keine großen Wandertouren zu einsamen Buchten bei 33 Grad unternommen und ebenso wenig haben wir ausgedehnte Städtebesichtigungen gemacht. Wir waren stattdessen auch mal baden und in Korfu ausschließlich in der wunderschönen Hotelanlage. Daher gibt es für Korfu nur eine Hotelbewertung. Dennoch haben wir unsere Eindrücke aus den jeweiligen Ländern gesammelt, mal bessere, mal schlechtere und das Kindchen hat von der Vielseitigkeit genauso profitiert wie wir. Auch wenn wir als Individualisten unterwegs waren, das Kindchen die Reise toll mitgemacht hat und geduldig im Auto saß ohne zu murren, mussten wir uns einfach nach ihm als dem jüngsten Familienmitglied richten. Viel Spaß beim Lesen meines Berichts und vielleicht kann ich den einen oder anderen für die noch so ursprünglichen Balkanstaaten (außer Kroatien) begeistert. Das würde mich freuen :-) *Beitrag enthält affiliate-Link |
Reisevorbereitung und Route |
Slowenien - Höhlen v. Postojna, Höhlenburg Predjama |
Kroatien - Plitvicer N.P., Sibenik, Igrane, Dubrovnik |
Montenegro - Bucht von Kotor, Lovćen N.P., Bar |
Albanien - Vlorä, Himarë |
Griechenland - Korfu, Hotel Mayor Capo Di Corfu |
Heimreise - mit der Fähre nach Italien |
Unterkünfte |
Fotoalben |