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Wien
Städtetrip vom 14.12. bis 16.12.2007
Städtetrip vom 28.08. bis 30.08.2009

14.12. bis 16.12.2007

Wie jedes Jahr, es ist schon zur Tradition geworden, ging es auch diesmal wieder auf Städtereise. Doch das Ziel haben wir uns nicht alleine ausgesucht. Die Einladung eines bekannten Pärchens war der Auslöser für diesen Wochenendtrip.

Ca. vier Monate vorher entschieden wir uns für das Adventswochenende, um ein paar der 22 Wiener Weihnachtsmärkte zu besuchen und die Stadt in vollem Lichterglanz zu erleben. Eine gute Wahl, denn so viele Lichter, die zur Weihnachtszeit leuchten, gibt es unter dem Jahr wahrscheinlich im ganzen Wiener Umkreis nicht.

Am 14.12.2007 versuchten wir, etwas eher Feierabend zu machen, was uns nur halb gelang … wie immer eben. Erst gegen 17:00 Uhr saßen wir im Auto, düsten über die Autobahn und kamen 21:30 Uhr an, nachdem wir uns durch Schneegestöber und Staus kämpften. Noch schnell einmal quer durch die Stadt bis zum Haus unserer Bekannten und schon standen wir vor der Tür. Das Wiedersehen war schön, wir freuten uns über die Einladung und auf das bevorstehende Wochenende, diesmal ohne Reiseführer in Buchform, sondern in Echt :-)

Zum Abendessen gab’s gleich die erste Überraschung. Spaghetti auf österreichisch. Hm, was soll das sein? Spaghetti mit Tomatensoße bestimmt nicht. Ich glaube, wir guckten etwas blöd, als plötzlich eine schwarze Pesto den Tisch verzierte und unsere Blicke magisch anzog. Kürbiskernpesto angerührt in Kürbiskernöl, dazu Chili-Spaghetti. Klingt das nicht außergewöhnlich? Und genauso schmeckte es auch, außergewöhnlich aber super lecker. Spaghetti auf österreichisch eben.

Nach einem langen Quatsch bis in die tiefe Nacht versanken wir im Bett und schliefen wie Murmeltiere.

1. Tag
8:00 Uhr klingte uns der Wecker aus dem Schlaf. Leider weckten uns keine Sonnenstrahlen und bewölkt sollte es die nächsten zwei Tage auch bleiben.

Nach einem leckeren Frühstück packten wir uns in Mäntel, Schals, Mützen und Handschuhe ein und stiefelten los auf Entdeckertour durch das alte Kaiserreich.

Da sich das Haus unserer Gastgeber ziemlich im Zentrum befindet, mussten wir gar nicht weit laufen um zum Naschmarkt zu gelangen.

Uii, unsere Augen wurden immer größer. Was es nicht alles gibt … kulinarische Köstlichkeiten aus den verschiedensten Ländern, Obst und Gemüse, Käse, Kräuter, Essige und Öle und so vieles mehr. Wir genossen den Bummel bis ans andere Ende des Marktes und natürlich auch die Düfte.

Doch nicht zu vergessen sind die prächtigen Jugendstilhäuser, die den Markt umrahmen und trotz Leckereien auch beachtet werden wollen. Wunderschöne Kontraste heben sich hervor (Foto rechts), mit Gold verzierte Fassaden und Figuren auf den Dächern.

Heraus kamen wir am Getreidemarkt, wo rechts in der Kreuzung die goldene Kuppel der Secession leuchtet, ein Ausstellungshaus für zeitgenössische Kunst.

Wir bogen rechts ab und liefen zum Karlsplatz, auf dem sich ein Weihnachtsmarkt ausgebreitet hat. Leider sind die Märkte ja tagsüber nicht sehr spektakulär, doch das schönste hier war auch nicht der Markt, sondern die originelle und schönste Barockkirche der Stadt, die mich sehr beeindruckt hat, die Karlskirche aus dem frühen 18. Jahrhundert des Baumeisters Fischer von Erlach (Foto links).

Wie immer, mussten wir auch diese von innen besichtigen. Leider verschandelte ein Aufzug den Raum, der zur Zeit der Renovierung als Lastenaufzug genutzt wird. Doch der hat auch etwas Gutes, denn die Besucher dürfen damit hinauf in die Kuppel fahren um den weltberühmten Fresken von Michael Rottmeyr ganz nah zu sein. Der dafür verlangte Eintrittspreis hat sich gelohnt! Wunderschön sehen sie aus, goldverziert und einmalig.

Der nächste Weg ging zur U-Bahn und 10 Minuten später standen wir vor einem Prachtschloss barocker Kultur, dem Schloss Schönbrunn (Foto rechts).

Wir zögerten gar nicht lange und kauften Eintrittskarten für die einstündige spannende Führung und Besichtigung.

Im Audio Guide wurde die Geschichte über das Leben im Schloss erklärt, das erst Anfang des 18. Jahrhunderts endgültig als Jagdschloss fertig gestellt wurde, sowie über Maria Theresia, der Ausbau zu einem prunkvollen Residenzschlosses im Stil des Rokoko bis 1763, Kaiser Franz I. Stephan von Lothringen, Kaiserin Elisabeth von Österreich (Sissy) und Kaiser Franz Joseph I.

Währenddessen kamen wir mit Schicksalen und Stilepochen der Kaiserzeit in Berührung und besichtigen Repräsentationsräume, Privatgemächer, Ess- und Schlafzimmer, den Tanzsaal und viele weitere Räume.

1996 wurde Schloss Schönbrunn in die Liste des Weltkulturerbes der UNESCO aufgenommen.

Nach dem Spaziergang im Schlossgarten und einem Bummel über den Weihnachtsmarkt, wo wir Punsch und Crepes verspeisten, ging unsere Stadtbesichtigung weiter.

Mit der U-Bahn fuhren wir zurück in die City und stiegen am Schwedenplatz aus. Hier beginnt die Rotenturmstraße, die dieses Jahr in rotem Lichterglanz geschmückt sein soll. Wir bogen um die Ecke und siehe da, alles rot. Das sah schön aus. Riesige rote Kugeln hangen über der Straße und die Bäume waren mit roten Lichterketten verziert. Die Straße macht ihrem Namen alle Ehre (Foto rechts).

Um uns aufzuwärmen, bogen wir in eine Seitenstraße rechts ein und fanden einen Platz in einem Kaffeehaus, für die Wien ja bekannt ist.

Leider war dieses nicht ganz original, also ohne knarrendem Holzboden und grantig guckendem Kellner. Aber es war warm. Langsam spürte ich auch meine Füße wieder.

Die Rotenturmstraße endet am Stephansdom (Foto links), und auf Kommando fingen die Glocken an zu läuten. Heute aber hielten wir uns hier nicht lange auf, da wir lieber morgen bei Tage den Dom genau betrachten wollen.

So schlenderten wir weiter durch die reich beleuchtete Fußgängerzone und konnten den weiten Blick durch die Schaufenster der vielen noblen Modeboutiquen doch nicht lassen.

Herausgekommen an der Staatsoper bogen wir nach links ab und standen auf dem Platz, wo unser heutiger Rundgang begann, am Karlsplatz mit seiner prächtigen angeleuchteten Karlskirche.

Zur Abrundung des sehr gelungenen Tages führten uns unsere Gastgeber noch zu dem aus unserer Sicht schönsten Weihnachtsmarkt vor hübscher und romantisch beleuchteter Kulisse.

Um dorthin zu gelangen mussten wir ca. 20 Minuten laufen, doch das hat sich gelohnt. Wir erreichten das Schloss Belvedere mit seinen im Wasser stehenden leuchtenden Sternen und betrachteten es von der allerschönsten Seite (Foto rechts).

Zusammen mit dem Unteren Belvedere wurde das Obere Belvedere im 17. und 18. Jahrhundert als Sommerresidenz errichtet. Die Bauarbeiten des Oberen Belvedere fanden von 1721 bis 1723 statt und diente ab 1781 als „Kaiserliche Gemäldegalerie“. Gemeinsam zählen sie zu den schönsten barocken Bauwerken der Welt.

Leider blieb uns der Blick über den weitläufigen Garten bis zum unteren Schloss und über die ganze Stadt verborgen.

Für den ersten Tag soll es das gewesen sein. Den Weg zurück zur Wohnung unserer Gastgeber konnten wir zu Fuß gehen, in 20 Minuten waren wir da und freuten uns auf das warme Wohnzimmer. Zum Ausklang des Tages servierten die zwei ein Abendessen, was wir zuvor noch nie gegessen haben, Käse-Fondue, mit zwei Schweizer Käsesorten und allem, was dazugehört. Das war lecker … hmmm! Wir haben den ganzen Topf geleert.

2. Tag
Heute klingelte uns der Wecker ebenfalls schon zeitig aus dem Bett, denn wir wollten noch so viel sehen und haben nur noch einen Tag. Nach dem reichhaltigen Frühstück ging’s los.


Die U-Bahn brachte uns auf die andere Seite der Donau, wir stiegen am Vienna International Center aus und gingen den Rest zu Fuß.

Eisiger Wind blies uns um die Ohren, es waren sicherlich Minusgerade, zumindest fühlte es sich so an. Auf jeden Fall kälter als gestern. Aber wir wollten ja unbedingt hierher, da wir Türme und Aussichtsplattformen bei Stadtbesichtigungen nie auslassen.

Der Donauturm rückte in greifbare Nähe, gleich sind wir da, am Wahrzeichen Wiens (Foto rechts).

Mit dem Expresslift ging’s hoch hinaus, auf die 150 Meter hohe Aussichtsterrasse. Doch wie erwartet, sahen wir nicht viel. Der Nebel machte sich überall bereit, schemenhaft erkannten wir die Turmspitze des Stephansdoms und das Licht des Riesenrades am Prater. Schade!

Es hilft alles nichts, das Wetter würde sich nicht bessern. Also zurück in die Stadt, an der Staatsoper wollen wir in die Straßenbahnlinie 2 einsteigen, die einmal um den ganzen Innenstadtring fährt und ganz nebenbei viele Sehenswürdigkeiten bestaunt werden können, die wir uns später genauer ansehen wollten. Wir fuhren vorbei am Regierungsgebäude, entlang dem Donaukanal, die Börse auf der linken Seite, die Universität auf der rechten, das Rathaus, Burgtheater und Parlament, schließlich vorbei an der Hofburg und am Maria-Theresien-Platz, bis wir nach 30 Minuten an der Staatsoper wieder ausstiegen. Eine sehr schöne Fahrt und unbedingt empfehlenswert!

Der zweite Besuch beim Stephansdom, wir hatten ihn ja gestern nur bei Nacht gesehen. In wenigen Minuten waren wir vor Ort, auf dem gleichnamigen Platz und betrachteten die 107 Meter lange und 34 Meter breite gotische Domkirche aus dem 14. Jahrhundert, die ebenfalls als Wiener Wahrzeichen gilt.

Sie besitzt vier Türme, wobei der Südturm mit 136,4 Metern der höchste ist, mit einer Turmhaube aus der Renaissance-Zeit. Darin befinden sich 18 Glocken, wovon aber nur 13 funktionieren.

Eigentlich hätte gegenüber der gleichhohe Nordturm entstehen sollen, doch er wurde nie fertig gestellt und es wurde einfach eine Kuppel darauf gesetzt. So hat er nur eine Höhe von 68 Metern.

Es ist gar nicht schwer sich vorzustellen, wie der Dom aussähe, hätte er zwei 136,4 Meter hohe freistehende Türme und in jedem würden sich 18 funktionierende Glocken befinden.

Am auffälligsten neben den Türmen ist das mit rund 230.000 Ziegeln im Zickzackmuster bedeckte Dach.

Während unserer ausgiebigen Besichtigung der Altare (Foto rechts) fing ein Kirchenchor an zu singen, wir störten gar nicht lange und begaben uns wieder nach draußen.

Durch die Altstadtgassen- und Straßen fanden wir schnell den Weg zum nächsten Prachtbau, die Hofburg. Aber zuvor war Aufwärmen angesagt und wo könnte das am besten sein, als in einem Kaffeehaus? Diesmal hatten wir Glück, wir ergatterten einen Tisch in einem originalen und typischen Kaffeehaus mit knarrendem Boden und grantigem Kellner :-) Zumindest grantig guckendem Kellner, der sich schließlich doch als ganz freundlich entpuppte. Man sollte eben nicht nur auf das Äußere achten… Es gab leckeren Palatschinken mit Marillenmarmelade, noch wienerischer hätte es gar nicht sein können. Und das war sooo lecker, dazu heiße Schokolade und unsere Tour konnte mit neuen Kräften weitergehen.

Zurück zur Hofburg… über die Herrengasse und durch Torbögen hindurch standen wir auf dem Heldenplatz mit seinen beiden Reiterdenkmälern Prinz Eugens und Erzherzog Karls (Foto links). Der gesamte Hofburgkomplex erstreckt sich auf über 240.000 Quadratmeter. In den insgesamt 2600 Räumen wohnen und arbeiten heute rund 5000 Menschen.

Die mittelalterliche Burganlage ist in ihrem Kern bis heute erhalten. Der älteste Teil, die Alte Burg, stammt aus dem 13. Jahrhundert und Mitte des 16. Jahrhunderts wurde die Fassade im Renaissancestil erneuert.

Ein paar Meter von der Hofburg entfernt tauchte links das Parlament auf, das mir bei der Straßenbahnrundfahrt schon aufgefallen ist. Außer das imposante Äußere gibt es allerdings nichts zu sehen.

Gleich daneben, nur einmal über die Straße, funkelten uns schon die Lichter des Weihnachtsmarktes vor dem Rathaus entgegen.

Alles ist bunt geschmückt, die Bäume tragen kleine rote Bälle, leuchtende Schriftzüge schmücken die Buden, im Vordergrund hat ein großer Adventskalender seinen Platz gefunden, an dem drei Kerzen brannten und im Hintergrund erhebt sich das Wiener Rathaus aus dem späten 19. Jahrhundert. Eine wunderschöne Kulisse (Foto rechts).

So geht der zweite Tag nun auch langsam zu Ende, doch eine kleine Überraschung haben sich unsere Gastgeber noch einfallen lassen. Wir schlängelten uns über den Weihnachtsmarkt, am Rathaus vorbei, liefen zurück zur Wohnung und packten unsere sieben Sachen ins Auto. Danach düsten wir einmal quer durch die Stadt in Richtung Südosten und wir waren schon sehr gespannt, wohin uns diese Fahrt führt.

Vorstellen konnten wir uns rein gar nichts, als wir 15 Minuten später in einem Wohngebiet parkten und Kurs auf das hohe Wohnhaus nahmen.

Der Fahrstuhl brachte uns auf die Dachterrasse im 27. Stock und plötzlich lag uns Wien zu Füßen.

Was für ein Lichtermeer! Was für eine tolle Überraschung, zumal wir ja gerne Städte von oben betrachten, bei Tag und bei Nacht. Ein kleiner Höhepunkt und ein wundervoller Abschluss unserer Städtereise (Foto links).

Leider mussten wir nun die Heimreise antreten, vier Stunden Autofahrt lag noch vor uns. Doch von Wien waren wir begeistert. Mit so vielen Prachtbauten hatte ich nicht gerechnet. Wir haben in den zwei Tage längst nicht alles gesehen, was ja auch klar ist. Unsere Meinung zu Wien hat sich durch diese Reise geändert. Man sollte eben nie Vorurteile haben.

An dieser Stelle möchten wir uns bei unseren zwei Gastgebern bedanken, die uns ein sehr schönes Wochenende bescherten und als Gegenbesuch ganz herzlich bei uns eingeladen sind.


28.08. bis 30.08.2009

Ein Jahr nach dem Gegenbesuch unserer Wiener Freunde wurde es höchste Zeit auf ein Wiedersehen in Wien. Diesmal nicht im Winter, sondern im Sommer. Am Freitag machten wir zeitiger Feierabend und düsten gegen 16:00 Uhr los. Die Fahrt war angenehm und kurzweilig, nur hatten wir diesmal ein anderes Auto mit einem anderen Navi, welches aber leider außerhalb Deutschlands die Städte nicht straßengenau erfasst. So wussten wir also erstmal gar nicht, wo wir überhaupt hinfahren sollen. Gut, dass sich die zwei so perfekt in ihrer Stadt auskennen, sie konnten uns über das Telefon noch besser als ein Navigationssystem durch die Stadt zu ihrer Haustür guiden, obwohl wir uns schon verfahren hatten.

Um 20:00 Uhr kamen wir an, der Abend galt einem leckeren Abendessen mit ausgiebigem (Reise-)talk und da wir morgen zeitig aufstehen wollten, gingen wir nicht spät zu Bett.

1. Tag

Um 9:00 Uhr saßen wir am Frühstückstisch, schmiedeten den Plan für den heutigen Tag, der leider schon mit Regen begonn und auch mit Regen enden sollte. Aber auch für Regenwetter gab es einen Plan, den wir also befolgten und das Beste daraus machten.

Zuerst bummelten wir über den Naschmarkt und folgten den Düften von Obst, Gewürzen und Käse hinein in den Käseladen, um für das Käsefondue einzukaufen :-) Danach ging es geradewegs zum Haus des Meeres in einem ehemaligen Flakturm aus dem zweiten Weltkrieg im Esterhazy-Park.

Wir begannen ganz oben und arbeiteten uns nach unten durch. So hatten wir auf der Terrasse zuerst einmal einen gigantischen Panoramablick über die gesamte Stadt. Dafür haben sich die neun Stockwerke Treppensteigen wirklich gelohnt.

Jetzt ging's aber ins Museum, wo auf 3.500 Quadratmeter mehr als 6.000 Kleintiere gezeigt werden, von giftigen Schlagen und Spinnen über kleine Äffchen und freifliegenden Vögel im Tropenhaus bis zu Schildkröten und sämtlichen Fischen (Foto rechts).

Wir hielten uns ca. 3 Stunden hier drinnen auf und auch wenn wir die Tiere lieber in freier Natur sehen, hat es uns recht gut gefallen. Wir sind uns sicher, dass es den Tieren hier gut geht, genügend Freiräume vorhanden sind und eine authentische Atmosphäre herrscht, so wie es die Tiere von Natur aus wollen.

Nun brauchten wir aber eine Stärkung und verschwanden für ungefähr eine Stunde in ein super gemütliches Kaffeehaus a lá König Ludwigs's Herrenzimmer. Der Kuchen schmeckte hervorragend und wir erzählten und bestellten nochmal nach.

Danach gingen wir noch eine kleine Runde spazieren, aber es fing immer wieder mit Regnen an. Wir fuhren ein Stück mit der Straßenbahn und stiegen in der Nähe des Rathauses aus. Dieses Mal wollte ich es bei Tage sehen, ohne Weihnachtsmarkt und Adentskalender in den Fenstern. Auf dem Rathausplatz hatten verschiedene Restaurants ihre Stände aufgebaut, um kleine Köstlichkeiten anzubieten. Wir kamen nur äußerst schwer an den Ständen vorbei. Irgendwann konnten wir dem leckeren Zwetschgenknödeln nicht widerstehen und schlemmten schon wieder.

Nach einem kurzen Blick zu einer Autoshow vor dem Rathaus beschlossen wir, den Weg nach Hause anzutreten, aber das machte nichts, denn wir freuten uns schon alle auf einen Urlaubs-Foto-Abend und von daher war das gar nicht so schlimm mit dem Regen. Sonnenschein wäre zwar auch schön gewesen, aber dann hätten wir weniger Zeit für Fotos gehabt.

Den restlichen Abend verbrachten wir also mit Reiseerzählungen inkl. Fotoshows sowie dem äußerst leckeren Käsefondue :-) Diesmal mit zwei würzigen Käsesorten, Schwarztee dazu sowie ein Gläschen Schnaps zum Eintunken des Brotes (wer mochte...). Hmmm, das nächste was wir tun ist, uns ein Käsefondue-Set zulegen :-)

2. Tag

Guten Morgen, es ist Sonntag 8:00 Uhr und wir freuen uns über Sonne satt, die schon jetzt am strahlend blauen Himmel stand. Wir machten ein schnelles Frühstück um noch so viel Zeit wie möglich zu haben.

Der erste Weg führte uns zum Schloss Belvedere. Dieses haben wir beim letzten Besuch auch nur im Dunkeln gesehen und auch nicht den kompletten Garten hinter dem Schloss. Heute, bei Sonnenschein und warmen Temperaturen gefiel mir das Schloss gleich noch ein bisschen besser (Foto links). Es ist hübsch anzusehen zwischen den vielen Blumenbeeten und Brunnen. Wir spazierten hinter dem Schloss den Garten weiter entlang zum Unteren Belvedere, der Schlosspark gab ein wunderschönes Bild ab, auch wenn die Brunnen noch Baustelle waren. Wir verweilten, machten viele Fotos und liefen gemütlich weiter.

Hier die Gasse rechts, dort links, ein bisschen geradeaus, durch das Botschafterviertel und schon standen wir vor einer sagenhaften Kirche, die uns alle verblüffte, die Nikolauskathedrale. Sie ist das Herz der russisch-orthodoxen Kirche in Österreich mit goldenen Zwiebeltürmen auf dem Dach und sieht von innen genauso gigantisch aus wie von außen. Es fand gerade eine russische Messe statt und so traten wir nicht ganz hinein, sondern betrachteten diese aus sicherer Entfernung.

Durch hübsche Gassen und Straßenzüge spazierten wir weiter bis zum Hundertwasserhaus. Das hatte ich zwar anders in Erinnerung, aber mir trotzdem nicht so vorgestellt. Da es stark mit Bäumen bewachsen ist, kann man gar nicht mehr viel davon erkennen. Ich fand's dennoch sehr hübsch und nett anzusehen, auch wenn es von innen nicht besichtigt werden kann, da es tatsächlich bewohnt wird (Foto rechts).

Weiter ging es am Donaukanal entlang bis zur Stadtgrenze hinaus. Denn hier befindet sich ein Museum, was wir gerne sehen wollten, das Wiener Tramwaymuseum. Wenn Wien schon eine der größten Straßenbahnbetriebe der Welt hat, muss es auch ein Straßenbahnmuseum geben. Dieses zeigt sehr anschaulich und mit sicherlich von Freaks geschriebenen detaillierten Erklärungen auf einer Ausstellungsfläche von 7560 Quadratmetern die Entwicklung der Wiener Tranway seit dem Jahre 1865. Wir fanden das alle ziemlich faszinieren, weil wir doch ein paar alte Straßenbahnen von früher erkannten, eine davon habe ich ganz sicher immer in Berlin gesehen.

Nach diesem gelungenen Tag hingen uns schon wieder die Mägen weit nach unten. Wir liefen entlang der 4,5 Kilometer lange Hauptallee des Prater zur nächsten Straßenbahnstation, stiegen ein und fuhren zurück in Richtung Wohnung. Wir waren ganz schön k.o., muss wohl am plötzlichen Wetterumschwung zu gestern gelegen haben :-)

Zum Abschluss nahmen wir Platz in einem hübschen Straßenrestaurant, welches auch typische Kaffeehausspezialitäten anbietet und speisten wieder einmal sehr lecker. Vor lauter Essen und Erzählen beachteten wir die Zeit gar nicht und obwohl wir eigentlich schon in 10 Minuten wieder heimfahren wollten, saßen wir immer noch hier.

Leider mussten wir dann doch die Heimreise antreten, aber schön war's, uns hat es wieder sehr gut gefallen, so dass wir glücklich und zufrieden zurück nach Hause fuhren und dort gegen 21:30 Uhr ankamen.

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