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Madrid
Frauenshoppen vom 29.02. bis 01.03.2008

Wie die Überschrift schon verrät, war unser Abstecher in die spanische Hauptstadt keine gewöhnliche Reise, sondern ein Frauen-Shopping-Trip :-) Deshalb fällt der Bericht auch etwas anders aus.

Die Idee kam meiner Freundin Andrea und mir, als an Weihnachten unsere Freundin Christine während ihres Studiums in Madrid zu Hause war und erzählte, frau könne in Madrid herrliche günstig einkaufen gehen. Der Grundstein war mit diesem Satz gelegt, einige Tage später fanden wir günstige Flüge bei Iberia von Freitagfrüh bis Samstagabend. Perfekt, da sonntags ja die Geschäfte sowieso geschlossen haben. Also buchten wir Anfang Januar die Flüge und übernachten durften wir in Christines WG im Herzen Madrids.

1. Tag
Am Tag vor der Abreise kam Andrea schon zu uns, wir quatschten bis Mitternacht, schliefen fünf Stunden und gegen 8:00 Uhr startete der Flieger mit etwas Verspätung bei Regen und Kälte in München und landete kurz nach 10:00 Uhr bei Sonnenschein und 15°C in Madrid :-) So war uns das recht. Christine holte uns am Flughafen ab und dann ging alles ganz schnell, denn zwei Stunden später standen wir bereits in einem der unendlich vielen Boutiquen und führten uns gegenseitig Modeshows fuhr.

Eigentlich bin ich gar keine Shopping-Fanatikerin und gehe auch nur einkaufen, wenn es wirklich sein muss oder ich ganz besonders Lust dazu habe, also so viermal im Jahr. Aber hier war es irgendwie anders. Die Geschäfte reihen sich aneinander, sehen von außen so klein aus und sind von innen so groß. Es gibt grundsätzlich andere Mode zu kaufen als bei uns, zwischen 20 % und 40 % günstiger als in Deutschland, viel farbenfroher, viel ausgefallener und die Leute drängelten und hetzten nicht so.

Die bekanntesten Shoppingmeilen und die wir auch mehrmals durchstreiften, sind die Straßen um den Plaza Puerta del Sol und zwischen Sol und Gran Vía (Fussgängerzone), auf der Gran Vía, die Gegend zwischen Sol und Plaza Mayor, die Gegend um Opera sowie zwischen den Metrostationen Gran Vía und Tribunal. Also eigentlich in der kompletten Innenstadt.

Nachdem wir die ersten Taschen aus den Geschäften trugen, wollten wir dann doch noch etwas Sightseeing betreiben und Christine führte uns zu diversen Plätzen und schönen Straßen. Da ich weder Reiseführer dabei hatte, noch mich vor der Reise mit Madrid beschäftigte, hatte ich keinen besonderen Wunsch, was wir besichtigen konnten. Aber sooo viel gibt es in Madrid auch gar nicht zu besichtigen, wir waren ja schließlich aus bekannten anderen Gründen hier :-)

Die größten Sehenswürdigkeiten sind offensichtlich Plätze. Große und kleine, schöne und praktische, Treffpunkte für Studenten. Wir liefen durch die Straßen und kamen am Puerta del Sol heraus. Das Sonnentor ist das Zentrum des Zentrums, hierher kamen wir öfter während unserer Tour.

Das Wahrzeichen des Platzes ist der Bär am Erdbeerbäumchen (Foto rechts). Diese Statue ist nicht nur der beliebteste Treffpunkt der Madrider Bevölkerung, sondern ist sogar im Stadtswappen verewigt.

Am Rande des Platzes befindet sich ganz unscheinbar ein ganz besonderer Stein im Boden, der Kilometerstein Null, der zum Zentrum der Stadt auch gleichzeitig das Zentrum Spaniens darstellt (Foto links).

Anschließend besuchten wir den Königspalast (Palacio Real) und während die Mädels es sich auf einer Parkbank gemütlich machten, erkundschaftete ich die Umgebung und machte ein paar Fotos. Der Palast kann außerdem von innen besichtigt werden, aber es war schon zu spät dafür.

Gleich neben dem Königspalast liegt der Jardines Sabatini, eine kleine Parkanlage mit abstrakten und akkurat geschnittenen Büschen, in dem wir uns kurz niederließen und entspannten. Ich nutzte die Pause wieder für ein paar Fotos und hatte noch einmal einen schönen Blick auf den Königspalast (Foto rechts).

Wir liefen weiter, einmal rechts abgebogen, ein Stückchen weiter und schon standen wir auf dem Plaza España im Stile der 20iger Jahre.

An diesem Platz endete unsere heutige Stadttour und unsere Mägen meldeten sich zu Wort. Christine kennt natürlich die urigen Tapas-Bars und wir begaben uns auf den direkten Weg dorthin. Wenn wir schon in Spanien sind, zählen Tapas natürlich zum Pflichtprogramm. Außerdem war es noch zu früh zum Abendessen, die Restaurants hatten noch gar nicht geöffnet. Angekommen sind wir in einer engen und vollen Seitenstraße und verschwanden in die kleine unscheinbare Bar, auf dessen Thresen gebratene Schweine lagen. Das war nicht wirklich der Anblick, den ich jetzt unbedingt haben wollte und die Schenkel an der Wand, von denen direkt der Schinken abgeschnitten wird, gleich dreimal nicht. Aber so ist es hier nun mal. Wir bestellten Kartoffelecken mit dreierlei Dipp und Tortilla de patatas, dazu gab es kostenlos einen kleinen Teller mit bunten Nudeln und Brot. Das war lecker und spanischer ging es gar nicht mehr.

Danach brauchten wir unbedingt eine längere Pause, am Besten auf Christines Couch, die Andrea und ich dann auch für uns beanspruchten. Denn bevor wir am Abend noch ausgehen, wollten wir uns etwas ausruhen, schließlich hatten wir die Nacht zuvor nicht viel geschlafen.

Gegen 22:30 Uhr machten wir uns auf den Weg mit der Metro zum Estatio Bernabeu, das Heimatstation von Real Madrid und gleichzeitig eines der größten Fußballstadien der Welt. Hier trafen wir uns mit Christines Freundinnen und gingen zu fünft in "The Irish Rover". Eine tolle Bar, aufgemacht wie ein New Yorker Straßenzug mit Laterne und Häuserfront, vor der eine Live-Band Rock-Musik spielte. Zumindest stelle ich mir so einen New Yorker Straßenzug vor. Hier war ganz schön was los, wir bekamen einen Platz an der Theke und verweilten dort bis wir die letzte Metro zurück nahmen. Normalerweise gehen die Spanier nach dem Bar-Besuch, also 2:00 Uhr nachts, noch in die Disco, aber Andrea und ich waren einfach viel zu erschöpft und müde und freuten uns dann doch auf das Bett.

2. Tag
Gegen 10:30 Uhr standen wir erst auf und waren immer noch K.O. vom Vortag. Jetzt brauchten wir erstmal ein schönes Frühstück und wo kann man besser in Madrid frühstücken gehen, als beim Starbucks. Ich war mal wieder erstaunt über mich selbst, denn nach einem Tag in Spanien konnte ich meine Bestellung selbst auf spanisch aufgeben, zumindest so gut es irgendwie ging. Es ist wohl doch noch etwas von den Sprachkenntnissen hängen geblieben :-)

Nach dem Frühstück nahmen wir Kurs auf den Plaza Mayor, einer der Hauptplätze der Stadt (Foto links). In der Mitte dominiert ein Reiterstandbild von Felipe III.

Wir hielten uns hier aber nicht lange auf und verirrten uns bald wieder in die Geschäfte, probieten und führten neue Kleidungsstücke vor.

Danach schlenderten wir durch die Gassen und Straßen und genossen puren Sonnenschein bei 24°C. Zu Hause regnet und stürmt es gerade, wie wir erfahren haben.

Wir liefen noch einmal ein paar Straßen ab, guckten in diverse Geschäfte und ließen uns einfach ein wenig treiben.

Bald kamen wir erneut am Puerta del Sol heraus und konnten dort eine Demonstration für den Umweltschutz beobachten.

Weiter der Gran Vía folgend erreichten wir den Plaza de la Cibeles mit seinem wunderschönen Brunnen und dem Correos, das Hauptpostamt. Es ist eines der eindrucksvollsten Gebäude der Stadt (Foto rechts).

Hier bogen wir rechts in den Paseo del Prado ein, eine Prachtstraße mit Grünstreifen in der Mitte, umrahmt vom Museo del Prado und dem Jardim Botanico. Wir besuchten beides nicht, denn dafür reichte unsere Zeit nicht aus.

Stattdessen liefen wir vorei an moderner Kunst, überquerten eine breite Hauptstraße und standen vor dem Bahnhof Atocha.

So einen schönen Bahnhof habe ich noch nie gesehen. Wir betraten die Halle und standen inmitten eines herrlichen Palmengartens mit hoher Luftfeuchtigkeit und tropischem Klima. Am Rande des Gartens hat ein kleiner Teich seinen Platz gefunden, in dem sich zahlreiche Wasserschildkröten tummeln (Foto links).

Vom Bahnhof aus führte uns der Weg zur letzten Sehenswürdigkeit unseres Madrid-Besuches. Wir überquerten erneut die Hauptstraße, bogen rechts ab und standen auch schon im Retiro Park, die schönste städtische Parkanlage (Foto rechts).

Vorbei an blühenden Kirschbäumen suchten wir den kleinen Teich, an dem wir es uns mit Decken in der Sonne gemütlich machten.

Während sich die zwei Mädels sonnten, streifte ich noch ein bisschen alleine mit meiner Kamera durch den Park.

Nach diesen erholsamen zwei Stunden mussten wir uns leider wieder auf den Weg zurück machen, denn es ist schon später Nachmittag geworden und 19:00 Uhr würde unser Flieger nach Hause starten.

Nachdem wir unsere Koffer aus Christines Zimmer abholten, brachte sie uns zum Flughafen, wir checkten ein und verabschiedeten uns von ihr und von der Sonne des Südens. Es waren zwei wunderschöne Tage zu dritt mit viel Erholung, Spaß und vollgepackten Taschen mit neuer Kleidung :-) Da haben unsere Männer nachher was zu tragen...

Wir bummelten zu zweit noch ein wenig durch die Flughafengeschäfte, die zu unserer Überraschung genauso günstig waren, wie die Geschäfte in der Stadt. Aber gefunden haben wir nichts mehr und so verspeißten wir noch eine Kleinigkeit und begaben uns zum Boarding-Gate.

Den ganzen Flug über unterhielten wir uns über sämtliche Themen, zum Leidwesen meines Sitznachbarn :-) und freuten uns, dass alles so gut gelaufen ist und wir auch so großes Glück mit dem Wetter hatten. Dieser Trip hat sich für uns total gelohnt.

Nach ein paar Turbulenzen und kleineren Problemen aufgrund des Sturms landeten wir pünktlich um 22:30 Uhr in München, wo unsere Männer bereits auf uns warteten und sich genauso für uns freuten wir wir selbst.

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