Gran Canaria |
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1/2 Stunden dauerte der Flug von München nach Las Palmas mit Thomas Cook. Die größte der kanarischen Inseln gilt nicht umsonst als Geheimtipp für Naturliebhaber und Wanderer, denn subtropische Täler, sattgrüne Hänge, schroffe Schluchten, Stauseen, Natur pur und jede Menge atemberaubende Ausblicke machen Gran Canaria einzigartig. Doch an der Kargheit des Inselsüdens sieht man auch, was es bedeutet, 350 Tage im Jahr brennender Sonne ausgesetzt zu sein. Mein nachfolgender Bericht beschreibt unsere wunderschöne Zeit auf dieser Insel und alles, was wir dort unternahmen. |
Dunas
de Maspalomas In einen schönen 2-stündigen Strandspaziergang entlang der Dünen ging es von Playa de Inglés, der bekannteste aber auch sehr überlaufene Urlaubsort Gran Canarias, zurück nach Maspalomas. |
Kamel-Safari Bei der Farm angekommen, amüsierten wir uns herrlich mit diesen gemütlichen Wüstentieren. Es schien, als lächelten sie uns an :-) (Foto links). |
Schon beim Aufsteigen krallten wir uns am Sitz fest, denn Kamele stehen ja zuerst mit dem Hinter- und dann mit dem Vorderteil auf, so dass wir sonst vorne heruntergerutscht wären :-) Dann ging die Kamelsafari auch schon los. Durch schwankenden Schrittes wurden wir durch Palmenoasen und Schluchten bis ans Ende der Schlucht von Fataga getragen. Mittags machten wir unter Schatten spendenden Palmen Halt zum Essen. Dazu wurde der traditionelle Pfefferminztee maurischer Art serviert. Nach dieser längeren Pause ritten wir den selben Weg zurück zur Farm. |
Quad-Tour Zu Beginn fuhren wir erst noch im Straßenverkehr mit, bis es wenig später in die Steppe und somit durch den Gran Canyon von Gran Canaria ging. Wir holperten wortwörtlich über Stock und Stein, fuhren durch Kakteen-Trails, Sand und ausgetrocknete Flüsse ... Off-Road pur! |
Unser Guide fuhr immer ein
Stück voraus, zeigte uns dabei, wie wir die Strecke nachfahren sollten,
damit der Spaßfaktor so richtig zur Geltung kommt. Ohne Schutzmaske,
Helm und Tuch vor dem Gesicht geht da nichts, denn wir wirbelten so viel Staub
und Schmutz auf, dass die Farben unsere Kleidung gar nicht mehr zu erkennen
waren. Aber das gehört nun einmal dazu. Während wir die Strecken
nachfuhren, schoss unser Guides ein Foto nach dem anderen, die er uns nach
der Tour auf CD brannte. Hier geht's zum Anbieter: http://www.free-motion.net |
Rundfahrt
einmal um die Insel Und nun im Einzelnen: Die Fahrt in den Barranco de Agaete war herrlich schön, zumal sich hier das lieblichste und abgeschiedenste Tal der gesamten Insel öffnet. Überall leuchtet es in üppigen Farben, kleine Ortschaften schmiegen sich an den gegenüberliegenden Hang. Wir hatten Zeit und gingen ein wenig spazieren. Aber auch die Autofahrt nach Los Berrazales bis zum Hotel Princesa Guayarmina und zurück hatte ihren Reiz. Sehr empfehlenswert! |
Wieder in Agaete fuhren wir weiter in Richtung Süden. Hinter der Brücke führte rechts ein Abstecher nach Puerto de las Nieves. Wir machten Halt und gingen in dem kleinen Fischerort spazieren, vorbei am El Dedo de Dios, einem Restaurant mit unverstelltem Blick auf den »Finger Gottes«, die von Wind und Wetter geschliffene Felsnadel, die steil aus dem Meer ragt. Weiter fuhren wir die Nordküste entlang in Richtung Westen. Der Anblick ist herrlich (Foto rechts). |
Zurück auf der nach Süden führenden Straße beginnt nun der wildeste Küstenabschnitt Gran Canarias. Die graubraunen Berge reichen im Westen der Insel bis an den Ozean heran und brechen dann fast senkrecht in die Tiefe ab. In mühsamer Arbeit wurden die Serpentinen in den Fels geschlagen. Dörfer gibt es hier keine. Eine Stunde lang fuhren wir zwischen Himmel und Erde, immer wieder tauchte die Nachbarinsel Teneriffa im Westen auf. Am Mirador de Balcón hatten wir von der Aussichtsplattform einen tollen Blick auf die dort zackig ins Meer abfallenden Berge (Foto links). |
Die Passatwolken segeln auf die Cumbre zu, bleiben an ihr hängen und kommen nicht weiter. Daher spießt die Vegetation im Norden und die Erde dörrt nicht aus. Der Inselnorden ist grün, dafür fehlen Strände fast völlig, das Meer tost machtvoll gegen die steinigen Ufer. Die Küstenstraße Richtung Süden führte uns durch San Nicolás de Tolentino. Sie ist eine weitläufige Kleinstadt ohne besondere Sehenswürdigkeiten. Hier hatten wir den westlichsten mit dem Auto erreichbaren Punkt Gran Canarias erreicht. Die Rückfahrt begann mit einem erst langsamen, dann immer steileren Aufstieg in die Berge. Uns beeindruckten zerfurchte, hunderte Meter hohe Felswände. Auf der Degollada de la Aldea liegt der Pass in 700 Meter Höhe. Von hier aus windet sich rechts eine kleine Straße um den Berg hinab nach Tasartico. Von hier aus können die Strände Güigüí Grande und Güigüí Chico zu Fuß erwandert werden. |
Danach gelangten wir nach Mogán und in den gleichnamigen Barranco. An der Küste liegt Puerto de Mogán (Foto rechts), die architektonisch gelungene Touristensiedlung. Wir genossen den Bummel durch dessen Gassen und entlang dem Hafen. In Puerto de Mogán beobachteten wir den Sonnenuntergang und gingen am kleinen Strand während der Abenddämmerung spazieren. Auf der Küstenstraße führte unser Weg noch nach Puerto Rico, das wegen seines geschützten Strandes viele Gäste aus Playa del Inglés anzieht. |
Als Nächstes folgte Arguineguín, ein kleiner Fischerort. Hier werden ständig mehrere Boote in Handarbeit überholt. Nun führte die Küstenstraße vorbei an einer großen Bananenplantage und der Siedlung El Pajar bis wir am Abend Maspalomas erreichten. Fahrt
durch die wilde Cumbre |
Las
Palmas 450 000 Einwohner zählt die Inselhauptstadt die mit Abstand größte Stadt der Kanaren. Der Strand Las Canteras, an dessen kilometerlanger Promenade sich Cafés und Kneipen aneinander reihen, gibt ein herrliches Bild. |
Gleich zu Beginn unserer Tour besuchten wir das Wissenschafts- und Technologiemuseum, "Museo Elder", welches direkt neben dem Busbahnhof zu finden ist. Sehr empfehlenswert! Nachdem wir zwei Stunden im Museum verbrachten, stiegen wir in den nächsten Sightseeing-Bus, der uns quer durch die Stadt fuhr. Dabei erzählte der Busfahrer Wissenswertes und Interessantes und führte uns zu den schönsten Punkten mit den besten Aussichten (Foto rechts). Danach schlenderten wir noch durch die Straßen und Gassen, doch recht viel mehr gab es in Las Palma für uns nicht zu sehen. |
Die Cumbre In Maspalomas gestartet, fuhren wir ca. 1 Stunde mit dem Bus zum Ausgangspunkt, wo die Wanderung begann. Trittsichere Wege führten uns durch duftende weitläufige Pinienwälder, währenddessen erklärte der Guide die Flora und Fauna Gran Canarias. |
Nach ca. 2 Stunden erreichten wir auch schon das bekannteste Wahrzeichen, hier ragt er 80 Meter hoch und wie ein Faustkeil eines Riesen auf dem Mittelpunkt der Insel in den Himmel: Der Roque Nublo. Der Wolkenfels steht auf einem Tafelberg und mißt insgesamt 1813 Meter. Zwei Plateaus eröffnen hier oben Fernsichten über weite Teile der Insel und bis nach Teneriffa. Schon von weitem erkannten wir seine beiden steinernen Begleiter, nämlich Fraile und Rana. Aus der richtigen Position erkannten wir schnell die Profile eines Mönchs (fraile) und eines Frosches (rana), die sich zum Roque Nublo wenden (Foto links). |
Doch irgendwann ist auch die schönste Wanderung vorbei. Gegen Ende verloren wir an Höhenmetern, die wir am Anfang gewannen, doch die Wege nach dem Höhepunkt sind die schönsten, da immer wieder der Blick über die Insel und das Meer auf Teneriffa fällt (Foto rechts). Bevor uns der Bus zurück zu den Hotels brachte, kehrte die Wandergruppe in eine Hütte ein, die für uns Kostenproben landestypischer Leckereien vorbereitete. Hier probierte ich die ersten papas arrugadas mit mojo. Hmm, lecker!! |
Noch vier Tage waren wir auf dieser wunderschönen Insel und freuten uns, die zwei Wochen so gut eingeteilt zu haben, dass wir uns alles ansehen konnten, auf welche Art uns Weise auch immer. Zwei Tage vor Abreise liehen wir uns noch zwei Fahrräder aus und durchfuhren Meloneras, den Nachbarort von Maspalomas. Der Abschied fiel uns echt schwer, nicht nur alleine der Landschaft wegen, sondern auch wegen der ausgesprochen fröhlichen und lebenslustigen Mentalität der dort ansässigen Spanier, vor allem der Kellner im Stammrestaurant Escaleritas I, der uns jeden Abend mit Livemusik und witzigen Sprüchen verschönerten und als "der Reinlockmann" für immer in Erinnerung bleiben wird. Teils saßen wir dort bei Sangria und manchmal sogar Tanz bis tief in die Nacht. Hier geht's zum Fotoalbum und zur landestypischen Küche |