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Mit dem Wohnmobil nach Dänemark
kleine Rundreise mit Baby
23. Juli 2013 bis 7. August 2013

23.07.2013
Heute sollte endlich unser erster Familienurlaub beginnen, mit gutem Gefühl, da gut geplant. Aber was ist schon Planung, wenn man mit Kleinkind verreist? Zumindest war ich für den Anfang gut vorbereitet, dachte ich, denn als wir 9:00 Uhr das Wohnmobil an der Vermietstation abholen wollten, fragte mich die Dame nach der Kaution. Ups, vergessen! Also los zum nächsten Bankomat, so ein Mist. Zeitverschwendung. Was soll's. Auf dem Rückweg auch noch Umleitung über Sonstwohin gefahren wegen einer winzigen Baustelle. Unsere Tour begann auf halber Strecke, nämlich im Erzgebirge. Von dort aus waren es bis Rostock nur noch 550 Kilometer. Weit genug für 24 Stunden, aber machbar, dachte ich.

Die erste Nacht stellten wir uns auf einen Autobahnrastplatz, was in Deutschland mit einem WoMo erlaubt ist, solange man nicht den Anschein macht, zu campen. Also Tisch und Stühle mussten drinnen bleiben. Wir schliefen gut auf dem 1,40 Meter kleinen Bett, das Kind in der Mitte, Papa und ich an den Rand gequetscht :-)

24.07.2013 – 25.07.2013
Am nächsten Morgen fuhren wir gleich nach dem Aufstehen weiter und erreichten gegen 9:15 Uhr entspannt das Fährterminal in Rostock/Warnemünde. Ich hatte die Fähre nach Gedser im Voraus bei Scandlines reserviert und bezahlt. Ob's notwendig war, kann ich nicht sagen, wir waren zumindest die ersten, die sich in Lane 4 einreihten.

Bei einem kurzen Spaziergang guckten wir den Segelbooten nach (Foto rechts) und warteten. Um 11:00 Uhr kam die Fähre, mit uns fuhren Dutzende Autos, WoMo's und Busse hinein und während der 1 ¾ Stunden dauerenden Überfahrt konnten wir entspannen. Das Kind krabbelte auf dem Boden eines Aussichtsdecks herum, quietschte vergnügt, eiferte Hunden hinterher und guckte aus dem Fenster, während wir uns mit heißer Schokolade stärkten. Die riesige Fähre wollte auch erkundet werden, wir mussten noch Euro in Dänische Kronen tauschen und schwups, kamen wir in Dänemark an.

Kaum im Auto und runter von der Fähre, bekam das Kind Hunger und wir fuhren gleich mal auf den ersten Parkplatz an einem kleinen Bootssteg (Foto links). Hübsch ist es hier, der Platz verfügt sogar über Wasser- und Stromanschluss und es darf gecampt werden. Dort verweilten wir für ca. 2 Stunden, das Kind aß und schlief und nach einem kurzen Spaziergang steuerten wir unseren ersten Campingplatz in Idestrup an (Campinggarden Ulslev Strand).

Dort gefiel es uns schon mal gut, außer dass die Blicke der Gäste ringsherum auf uns hafteten, als ich gekonnt das WoMo auf den Platz lenkte und beim ersten Versuch exakt längs zur Hecke zwischen zwei anderen einparkte. Immerhin war unser WoMo 6 Meter lang und für mich das größte Auto bisher, das ich fuhr. Wir machten uns breit und blieben zwei Nächte. Diesen und den nächsten Tag gestalteten wir sehr ruhig, gingen an den Strand, spielten zu dritt auf der Wiese vor dem WoMo und spazierten entlang ewiger Weizenfelder.

Zum schönen Strand führten Holzstufen hinunter, die Sonne strahlte von einem fast wolkenlosen Himmel, das Kind tauchte zum ersten Mal seine Füße ins Meer und lauschte sogar dem Rauschen der Wellen (Foto rechts). Die Tage waren sehr gemütlich und entspannt und wir sind endlich im Urlaub angekommen.

An der Rezeption fanden wir Straßenkarten und Campingguides für das ganze Land, die kostenlos zum Mitnehmen bereit lagen.

Das rettete uns, denn wir hatten längst beschlossen, die vorab geplante Route stark einzuschränken und eine andere zu fahren, wofür wir keine Campingplätze herausgesucht hatten. Der Guide vereinfachte für uns die Planung der restlichen Reise.

26.07.2013
Am nächsten Tag verließen wir den Platz und düsten weiter auf die Halbinsel Møn über die keine Insel Farø. Um die Brücke fotografisch einzufangen, blieben wir kurz an einem Parkplatz stehen, der recht schön am Ufer mit Blick auf die Brücke liegt. Die weitere Strecke über die 287 verlief landschaftlich eher unspektakulär über einen Damm nach Møn.

Hier wollten wir die Møns Klint besichtigen und 20 Kilometer weiter kamen wir auch dort an. Møns Klint sind 140 Meter hohe schneeweiße Kalksteinklippen ganz im Osten der Insel und die reizvollste Landschafts in ganz Dänemark.

Wir spazierten über die Holzstege zu den Aussichtsplattformen nahe der Abbruchkante durch den Wald, die Aussicht auf die Klippen war sensationell, wir blickten hinunter auf türkisklares Wasser, die weißen Felsen und den schmalen Stränden (Foto links).

Zurück im WoMo warteten wir bis das Kind seinen Mittagsschlaf machte, um ihn (schlafend natürlich, denn wir sind ja geübt) in den Bondolino zu binden und zusammen hinab zum Strand zusteigen, um die Klippen auch von unten zu betrachten. Die Stufen hörten gar nicht mehr auf, aber auch das hatte sich gelohnt, denn die Klippen sehen von unten fast noch spektakulärer aus als von oben. Nach einiger Zeit des Fotografierens stiegen wir die 490 Stufen wieder hoch, für Papa mit Kind vorne dran besonders anstrengend. Nach einer Stunde kamen wir wieder oben an und schleckten zu dritt ein Eis.

Laut unserem Guide gab es einen Campingplatz hier in der Nähe, diesen steuerten wir an, bekamen einen Platz und machten uns einen ruhigen Nachmittag und Abend (Camping Møns Klint). Die weitere Route planten wir in Richtung Westen, über die Insel Fünen direkt an die Nordseeküste, was sich im Nachhinein als beste Entscheidung herausstellte. Wir waren ja flexibel.

27.07.2013
Nach dem Frühstück fuhren wir gleich los und machten auf halber Strecke eine ausgedehnte Mittagspause.

In Korsør angekommen checkten wir am Storebælt Camping & Feriencenter ein. Hier bekamen wir nur einen Platz mit schöner Sicht auf Europas größte Hängebrücke, die 18 Kilometer lange Storebælt Brücke, (Fotos links). Naja, die eigentliche Brücke ist nur 1600 Meter lang. Den Nachmittag verbrachten wir am kleinen aber feinen Sandstrand und am Abend zog ein heftiger Sturm auf. Unser abendliches Gespräch mit Kerze und Chips verlagerten wir nach drinnen, während das Kind fest schlief und sich nicht stören ließ.

28.07.2013 - 29.07.2013
Beim Frühstück beschlossen wir, gleich weiterzufahren, da der Platz hier nicht viel hergab.

Unser nächstes Ziel sollte Nyborg sein, gleich auf der anderen Seite der Brücke. Am Vormittag fuhren wir los und kamen 20 Minuten später an der Touristeninformation in Nyborg an. Das hatte zwar geschlossen, aber die Nyborg Slot lag direkt vor unserer Nase. Eine wunderschöne Burganlage mit hübschen kleinen Teichen, die zum Spazierengehen einladen. Natürlich taten wir dies auch so ausgiebig es ging. Hier gefiel es uns, alles spiegelte sich im Wasser, ringsherum grün soweit das Auge reicht, einfach eine tolle Kulisse (Foto rechts).

Nach dem Mittagessen spazierten wir noch in Richtung Hafen, den wir bei der Herfahrt erspähten. Unterwegs lief uns ganz zufälligerweise eine Eisdiele über den Weg, wir kauften ein riesiges Eis mit zwei Kugeln, schlemmten zu dritt und spazierten am Hafen entlang (Foto links). Das Kind schlief ein und wir nutzen die Zeit für einen noch ausgiebigeren Spaziergang zum zweiten, viel größeren Hafen und bestaunten die Boote. Danach ging's noch schnell zum Supermarkt unsere Vorräte auffüllen und zurück zum Auto. Naja, nicht ganz. Schnell noch ne Pizza mitgenommen und im Auto verdrückt.

Nördlich von Nyborg fanden wir einen Campingplatz nah am Strand und schön angelegt (Grønnehave Strand Camping). Hier gefiel es uns sehr gut und wir beschlossen, zwei Nächte zu bleiben und morgen wieder einen ruhigen Tag ohne Fahren zu machen. Als die Sonne unterging, zauberte sie einen tollen Sonnenuntergang in den schönsten Farben und ich hatte Gelegenheit, eben diese tolle Stimmung mit der Kamera einzufangen.

Den nächsten Tag gestalteten wir, wie vorgenommen, sehr ruhig. Chillen, schlafen, spazieren gehen, spielen und essen wechselten sich ab. Am Abend überlegten wir uns die Route für die Weiterreise und suchten den nächsten Campingplatz im Guide heraus.

30.07.2013
Nach dem Frühstück fuhren wir weiter, quer durch Fünen bis nach Middlefart, dort suchten wir einen Supermarkt um Vorräte nachzukaufen und bekamen einen Platz in einem naturbelassenen Campingplatz. Hier gefiel es uns ebenfalls gut und wir hatten einen schönen Blick auf die Bucht, da der Platz auf einer 400 Meter hohen Klippe liegt. Wir gingen den Weg hinunter zum Strand, der allerdings nicht viel hergab. Den Nachmittag verbrachten wir am WoMo, der Wind wehte sehr frisch und am Abend gingen wir daher mal etwas zeitiger ins Bett.

31.07.2013 - 02.08.2013
Wir fuhren weiter an die Nordseeküste. Ca. eine Stunde dauerte die Fahrt nach Esbjerg und unterwegs fing es zum ersten Mal auf der Reise an zu regnen. Während eines Stopps im Supermarkt, zog der Himmel auf und die Sonne kam wieder raus :-) Wir fuhren noch eine halbe Stunde bis nach Vejers und steuerten das Vejers Strand Camping an. Dort durften wir uns einen Platz aussuchen und die Wahl fiel auf eine Minibucht mit kleinen Hügelchen drum herum. Eigentlich wollte ich einen Platz näher zum Strand, stattessen standen wir am entferntesten zum Strand auf der völlig anderen Seite, aber wie nah ist schon der Strand, wenn man dafür noch 15 Minuten über Dünenhügel laufen muss? Da war's dann auch schon egal.

Aber der Weg lohnte sich sehr, denn vor uns tat sich ein wunderschöner und riesengroßer Sandstrand auf (Foto rechts). Das Kind gleich in seinem Element, krabbelte über den Strand und wir konnten beobachten, wie das Meer zurück ging. Am Nachmittag kamen wir mit dem WoMo wieder und verweilten am Strand bis die Sonne unterging.

Es folgte ein ruhiger und leider auch verregnete Faulenzetag. Erst am Abend kam nochmal die Sonne raus, für mich wieder die Gelegenheit, mit der Kamera zum Strand zu fußen.

Für den darauf folgenden Tag haben wir uns einen Ausflug zum Ringkobing Fjord vorgenommen und fuhren nach dem Frühstück los (Foto links). 45 Minuten später standen wir in Bork. Von da aus führte eine Schotterpiste nach Tipperne. Nach langen fünf Kilometern kamen wir auch dort endlich an und bestiegen den Aussichtsturm, von dem aus wir eine tolle Rundumsicht über den südlichen Teil des Fjords mit dem größten Vogelschutzgebiet Dänemarks genossen. Plötzlich leerte sich der Parkplatz und wir lasen auf einem Schild „Pforte schließt um 11:00 Uhr“. Keine Ahnung, welche Pforte gemeint sein soll. Die zum Turm?

Wir gingen spazieren. Durch hohes Gras. Nur weil das Kind keine Lust mehr hatte, drehten wir um und zurück am Parkplatz standen wir ganz allein da. Wo waren die anderen Auto alle hin? Ups, war mit „Pforte“ etwa das Tor einige Kilometer entfernt gemeint, durch das wir hierher gefahren sind? Es war 10:50 Uhr. Ich eilte zum WoMo, wir packten alles ein, Buggy zusammenklappen, fahrbereit machen, das Kind auf Paps Schoß und schnell über die Schotterpiste zum Tor. 10:58 Uhr, das war knapp.

Wir fuhren weiter nach Nymindegab. Kurz zuvor hielten wir an einem Parkplatz an, der zufälligerweise der Parkplatz für die Bestaunung der größten Sanddüne Dänemarks war. Die mussten wir natürlich erklettern und dahinter tat sich ein wunderschöner Sandstrand auf. Danach ging's hinauf bis nach Hvide Sande und nach einem kurzen Spaziergang zurück nach Vejers mit kurzem Abstecher zum Strand.

03.08.2013
Ich hoffte schon seit einigen Tagen, dass das Kind heute mal Lust hat, etwas länger im Buggy zu sitzen, denn unser Tragekind ist absolut kein Buggyfahrer. Aber heute stand eine kleine Stadtbesichtigung durch Ribe auf dem Plan, worauf ich mich schon freute. Nach einer Stunde Fahrt fanden wir gleich einen Parkplatz direkt an einem Einkaufszentrum und ich kaufte ein paar Vorräte nach. Anschließend versuchten wir unser Glück und gingen mit Kind im Buggy durch den Ort spazieren. Er chillte und guckte, ließ es sich gut gehen und wir freuten uns :-)

Ribe ist ein hübsches kleines Städtchen mit typischen Fachwerkhäusern, einem kleinen Hafen und einer imposanten Domkirche, die man hier gar nicht vermutet (Foto rechts). Wir bummelten durch die Straßen und Gassen, vorbei an einem Café mit frisch gebackenen Waffeln und Eisdielen und ich konnte wieder toll fotografieren.

Zurück am WoMo fuhren wir zum Ribe Camping, ein netter Platz für Familien, mit Spielplatz und Streichelgehege. Das Kind streichelte Ziegen und Schafe ... oder zupfte vielmehr am Fell herum. Am Abend zeigte er uns schließlich seine ersten Schritte alleine am Buggy und machte damit Mama und Papa mächtig stolz :-) Mit Chai Latte und einer Tüte Chips ließen wir den Tag ausklingen.

04.08.2013 - 05.08.2013
Am Vormittag fuhren wir auf die 30 Kilometer entfernte Insel Rømø und checkten im Rømø-Familien-Camping ein.

Der Strand war zu Fuß etwas weit, daher fuhren wir gleich mit dem WoMo hin. Wow! DAS ist mal ein Strand. Größer als alle bisher dagewesenen. Ein ganzer Kilometer lang erstreckt sich der Sand zwischen Meer und Dünen, die Autos in der ersten Reihe waren nur noch als kleine Punkte zu erkennen. Hier hat jeder Platz. Ganz viel Platz. Obwohl man sich an dem Strand nicht mit Schirm und Liege in die Sonne knallt, kann man hier trotzdem viel Zeit verbringen. Das taten wir auch. Die restliche Zeit verweilten wir auf dem Platz, spielten mit dem Kind oder gingen spazieren.

06.08.2013 - 07.08.2013
Heute mussten wir bei Sturm frühstücken, packten danach alles zusammen, damit wir nicht so spät loskamen. Vor uns lag eine Strecke von ca. 800 Kilometern, denn es ging wieder nach Hause. Unterwegs wollten wir entscheiden, wie weit wir fahren und wo wir übernachten. Wir kamen schließlich bis zur Lüneburger Heide. Dort fanden wir einen Campingplatz nah an der Autobahn und verbrachten die Nacht entspannt und ruhig, bevor es am nächsten Tag nach Hause ging.

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