2. Tag - Wanderung auf den Adlerfelsen |
Um 7:00 Uhr standen wir heute schon auf und zu unserer Überraschung und Freude blickten wir vom Balkon aus auf das weite Meer, worüber gestern noch die Wolken hingen. Eine Stunde später fanden wir uns am kleinen aber feinen Frühstücksbuffet ein. Es gab warmes frisch gebackenes Brot und Croissonts mit Butter, Marmelade, Honig, Käse, Wurst, Obstsalat, Frenche Toast, Rühreier, Würstchen, Säfte, Kaffee, Tee. |
Eine weitere Stunde später saßen wir bereits im Auto, ausgerüstet mit Rucksack, Kamera, Fernglas, Kekse (ganz wichtig, hihi) und Wasser. Wir hatten wir uns die Tour "vom Poço da Neve durch den Parque Ecológico" vorgenommen. |
Die Fahrt zum Encumeada-Pass auf der Panoramastraße war dabei eine der schönsten Fahrten auf der ganzen Insel. Schon kurz nach Verlassen des Hotels bot sich uns eine gigantische Aussicht auf die Gipfel des Zentralmassivs (Foto rechts). Keine Wolke weit und breit, ideal um heute da hinauf zu fahren und wandern zu gehen ... dachten wir. Bis Funchal hielt das gute Wetter noch an, doch am späten Vormittag zog immer mehr Nebel um die Gipfel und hüllten sie ein. Wir fuhren trotzdem bis zum Passo de Poiso und bogen dort nach links ab zum Pico do Arieiro. |
Vom Gipfel des mit 1818 Metern zweihöchsten Berges Madeiras genossen wir dennoch eine fantastische Aussicht, aber den Pico Ruivo mit 1862 Metern konnten wir leider nicht sehen, obwohl er eigentlich direkt vor unserer Nase lag. Ein Stückchen unterhalb des Gipfels liegt an einem Steiniglu der Wegeinstieg, doch da die Tour bei Nebel wegen sehr schlechter Orientierung nicht gegangen werden sollte, sind wir weitergefahren. Bei der ersten Wanderung auf Madeira wollten wir uns nicht gerade verlaufen. |
Wir beschlossen, über Ribeiro Frio nach Faial an die Nordküste zu fahren und auf den Adlerfelsen zu wandern. Hier schien zwar auch keine Sonne, aber die dicken Wolken haben wir wenigstens hinter uns gelassen. Der Adlerfelsen ist mit seinen 590 Metern eine sichtbare Landmarke und fällt sofort auf. Da hoch wollten wir, mussten also 440 Höhenmeter überwinden. Los ging's in Penha de Águia de Baixo, vorbei an einem Haus, aus dessen Garten plötzlich ein wild kleffender Hund an die Mauer sprang und an seinen Ketten riss. Huch! Entschuldigung! |
Nach dem Schrecken ging es gleich steil hinauf, immer höher und höher, durch Heidebusch in einen stattlichen Kiefernwald hinein. Es war klettern angesagt, denn zahlreiche dicke Bäume lagen quer über dem Weg. Nach über einer Stunde erreichten wir endlich einen Punkt, der uns für den Aufstieg belohnte. Wir blickten hinab in das Tal von Faial, die am Berg klebenden weißen Häuser verschönerten den Anblick (Foto links). |
Wir hatten den höchsten Punkt des Westgrats erreicht und wenige Minuten später die Mess-Säule vom Penha de Águia. Hier ging es ganz schön bergab. Leider blieb uns die Gipfelkette des Zentralmassivs gegenüber im Nebel verborgen. Wir liefen noch ein Stück weiter in östliche Richtung und erreichten einen kleinen Aussichtspunkt, bei dem wir bis zur Ponta de São Lourenço sehen konnten, wenn auch nur schemenhaft. |
Zurück ging es auf gleichem Pfad und nach insgesamt 3 1/2 Stunden versuchten wir uns am kleffenden Hund vorbeizuschleichen. Naja, hat nicht ganz geklappt und seine Zähne fletschten noch mehr als vorher. Während der Wanderung kam uns nur ein einziges Pärchen entgegen, wir waren also einsam und verlassen auf dem Felsen, was wir natürlich sehr genossen. Aufgrund der Aussicht von oben, der Einsamkeit und des Schwierigkeitgrades bekam diese Wanderung unsere ganz persönliche Note in Form von Rücksäcken. Wir vergaben drei von insgesamt fünf Rucksäcken :-) Es ist mittlerweile 16:00 Uhr geworden und zufälligerweise parkte das Auto direkt an einer Snackbar. Hier stärkten wir uns mit Käse-Sandwiches und fuhren danach über die herrliche Nordküste und entlang gigantischen Steilklippen zurück ins Hotel. |