Was isst man auf Malta?

Maltesisch essen in einem Restaurant auf Malta? Noch vor wenigen Jahren hätte ein solches Ansinnen blankes Erstaunen hervorgerufen. Inzwischen hat eine gestiegene Nachfrage dazu geführt, dass viele Restaurants auch landestypische Gerichte in ihr Repertoire aufgenommen haben. Auf Hamburger, Fritten oder Sandwiches muss man dennoch nirgendwo verzichten. Ebensowenig auf Altbekanntes aus Italien - Pizza & Pasta werden landauf, landab serviert, oft in hervorragender Qualität. Die maltesische Küche ist eine bodenständige Küche, die ohne viel Schnickschnack auskommt. Zubereitet wird, was Land und Meer gerade bereithalten. Die Rezepte werden in der Familie weitergegeben, sie variieren oft leicht.

Vorspeise:
Den Auftakt zu jeder Mahlzeit bildet hobz biz-zejt, ein knuspriges Bauernbrot, das mit Tomatenpüree, Knoblauch, Zwiebeln, Kapern und Oliven, manchmal auch mit Thunfisch oder Anchovis, belegt wird. Olivenöl, Salz und Pfeffer dürfen bei dieser leckeren Vorspeise, die auch als Snack gegessen wird, nicht fehlen. Aljotta bezeichnet eine Fischsuppe, in der neben verschiedenen Fischarten auch Reis, Tomaten und Knoblauch Verwendung finden. Aber auch Gemüsesuppen werden gerne zubereitet - allen voran minestra (Minestrone) und qarabali, eine Kürbissuppe.

Hauptgang:

Als Hauptgericht lieben die Malteser fenek (Kaninchen), das in Wein, Tomaten und Knoblauch geschmort wird. Kaninchenfleisch kann aber auch Bestandteil einer köstlichen Soße sein, die zu Spaghetti gereicht wird. Ein anderes Gericht, das man immer öfter auf den Speisekarten findet, ist bragjoli, eine Rindfleischroulade, die, mit Schweinefleisch, Kapern, Eiern und Brot gefüllt, in Rotwein geschmort wird.

Auf einer Insel darf Fisch auf dem Speiseplan natürlich nicht fehlen. In den Sommermonaten ist das Angebot besonders vielfältig: Neben qarni (Oktopus) und Muscheln kommen u. a. spinotta (Brasse), cerna (Barsch) und dentici (Zahnbrasse) fangfrisch auf den Tisch. Aber auch während der übrigen Jahreszeiten muss man auf Fisch und Meeresfrüchte nicht verzichten. Lampuka heisst Maltas »Nationalfisch«. Sehnsüchtig erwarten die Fischer die Fangsaison zwischen August und Dezember, wenn sich ganze Lampuka-Schwärme in den maltesischen Gewässern tummeln.

Auch Aufläufe und Überbackenes gehören zu den maltesischen Gaumenfreuden: Je nach Gericht verbergen sich Fisch, Gemüse, Käse, Kürbisse, Spinat oder Kräuter unter der Teighülle. Timpana heißt ein leckerer Nudelauflauf mit Hackfleisch. Hackfleisch ist auch eine Zutat für ross fil-forn, einem Reisgericht, das, mit Eiern und Tomaten angereichert, im Ofen gegart wird. Apropos Teig: Besonders lecker sind pastizzi, mit Ricottakäse oder Erbsenpüree gefüllte Blätterteigtaschen, die man überall in den Bäckereien und Pastizzerien bekommt.

Süssigkeiten:
Auch wem der Sinn nach Süssem steht, kommt auf Malta und Gozo nicht zu kurz. Imqaret heissen die mit Datteln gefüllten und mit Anis gewürzten Teigteilchen. Um ein »Mitbringsel« der Türken handelt es sich bei dem Dessert helwa tat tork, einem zuckersüßen Nachtisch aus Mandeln. Weilt man zu Ostern auf Malta, darf man sich die mit Marzipan gefüllten figolli keinesfalls entgehen lassen.