Brauneck
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Am großen Parkplatz angekommen, entschieden wir uns, mit der Seilbahn hochzufahren und lieber die Höhenwege zu laufen und anschließend wieder ins Tal zu wandern. Die Fahrt mit der Seilbahn war aber schon ein Erlebnis für sich. Denn kurz vor der Bergstation schwebten wir über einen mindestens 100 Meter tiefen Abgrund, der sich aber auch mindestens 100 Meter in die Länge zog. |
Endlich angekommen, boten sich nun viele schöne, steile, einfache, kurze und lange Wanderungen an. Wir entschieden uns für die „Große Höhenwanderung“, die mit 3 Stunden ausgeschrieben ist. Außerdem ist der Brauneck ein Paradies für Gleitschirmflieger. Das Wetter war perfekt und so starteten gleich fünf Personen auf einmal. |
Los ging es mit einem steilen Anstieg auf einen wunderschönen Höhenzug. Leider waren heute zu viele Wanderer unterwegs, so dass wir nur langsam vorankamen und immer wieder ungewollte Pausen einlegen mussten, da große Gruppen den Weg versperrten. Irgendwo konnten wir sie aber überholen. Hier merkt man, dass dieser östliche Teil der Benediktenwand der beliebteste Berg im Isarwinkel ist. |
Die Wandergruppe verfolgte uns über das Stangeneck bis zum Kirchstein, dort bogen wir dann aber ab und nahmen den Weg über die Achselköpfe. Dieser Weg ist nur für Geübte, wir nahmen die Herausforderung an. Es war toll, wir waren plötzlich alleine. Ab und zu tauchten Wanderer auf. Wir genossen die Ruhe und machten erstmal Rast. |
Dann wurde es spannend. Der Weg entwickelte sich zum Klettersteig, wir kletterten manchmal mit und manchmal ohne Seile kleine Felswände hinauf. Schwindelfrei sollte man hier sein, denn links und rechts neben den Füßen geht’s steil bergab. Aber dafür ist die Aussicht grandios! Auf der einen Seite blickten wir bis nach München und den Starnberger See und auf der anderen Seite bis zu den Tegernseer Bergen und dem Karwendelgebirge. Am Horizont zogen Wolken auf, aber das beeindruckte uns gar nicht, wir genossen die herrliche Sonne und den strahlend blauen Himmel. |
Wir wanderten über große und kleine Felsspitzen bis wir irgendwann an eine Stelle kamen, an der wir überlegten, weiterzuwandern mitten ins Nichts hinein, da wir nicht wussten, ob wir irgendwann zurück auf den breiten überfüllten Wanderweg kommen würden oder ob wir lieber umdrehen sollten, wenn wir nicht gerade vor haben, im Dunklen den Berg hinab ins Tal zu gehen. Wir entschieden uns nach einer Rast für die zweite Möglichkeit, auch wenn es nicht so schön ist, den gleichen Weg zurück zu laufen. Mein Magen meldete sich zu Wort, zum Glück lag eine von vielen Almhütten auf unserem weiteren Weg. Und zum Glück waren auch noch viele Plätze frei in der Stie-Alm. Wir stärkten uns mit Salat und Getränk für den längeren Rückweg. |
Über die Quenger-Alm und Tölzer Hütte, entlang dem Kapellenhang erreichten wir nach einer Stunde die Bergstation des Brauneck. Hier ging auch gleich der Weg hinab ins Tal, den wir uns allerdings etwas angenehmer vorgestellt hatten. Er war steil, mit Steinen übersät, Rutschgefahr und alles andere als gemütlich. Nach 1 ½ Stunden anstrengenden Abstieg erreichten wir gegen 17 Uhr den Parkplatz im Tal, die Sonne stand schon tief und wir waren froh, auf den Achselköpfen doch umgedreht zu sein. |